120 Rückblick. 9) Die stattfindenden Wechselzersetzungen gehen in feurig- flüssigen Lösungen und in wässerigen Flüssigkeiten zwischen denselben Körpern keineswegs parallel. Es giebt Fälle, in denen der pyrochemische Weg gerade die umgekehrte Reaction des hydratischen liefert. 10) Das geschmolzene Kochsalz löst die bei höheren Tempe raturen beständigen Chloride, Sulfate und theils auch Carbonate unter beträchtlicher Erniedrigung des Schmelz punktes mit Leichtigkeit und lässt sie beim Erkalten wie der auskrystallisiren. Hierbei verhält es sich den gelösten Körpern gegenüber in chemischer Beziehung indifferent. 11) Calciumchlorid hat die Neigung, mit den meisten ihm zu geführten Salzen sich umzulagern. 12) Natriumsulfat geht mit Bariumcarbonat, im Gegensatz zu den Carbonaten von Barium und Strontium, eine für die Tech nik wichtige Umsetzung zu Soda und Bariumsulfat ein. 13) In den geschmolzenen, alkalischen Nitraten lassen sich Fällungen nach denselben Gesetzen, wie auf wässerigem Wege, vornehmen. 14) Die Sulfate der alkalischen Erden und des Bleies sind in ihren Formen isomorph, ohne besondere charakteristische Unterschiede, gleichviel aus welchem Lösemittel sie her- vorgegangep sind, erkennen zu lassen. 15) Die Carbonate der alkalischen Erden krystallisiren rhom bisch und isomorph, doch sind die Formen, entsprechend der Grundmasse, um Weniges verschieden. Eine Aus nahme hiervon macht das kohlensaure Calcium, welches auf pyrochemischem Wege den rhombischen und rhom- boedrischen Dimorphismus beibehält. Die rhomboedrischen Gestalten wurden aus geschmolzener Soda und aus nitra- tischen Grundmassen erhalten. 16) Mehrfach sind wir auf amorph erstarrende Verbindungen gestossen, für welche es aber nicht mit Sicherheit gelang, die Ursache der glasartigen Erstarrung aufzufinden. Die übrigen Ergebnisse unserer Untersuchungen krystallo- genetischer Natur sind nicht der Art, dass sie leicht in wenigen