105 Lagerung der Longuliten. oder hexaedrische in Combination. Schon an der äusseren Form liessen sich die den beiden Systemen entsprechenden Axen unter scheiden. "Während die ersteren, je nach der Dauer des An wachsens, längere Zeit glatt, durchsichtig und spitz blieben, hatten die anderen stumpfere Endbegränzungen und bedeckten sich schon im Moment ihrer Entstehung mit zahlreichen Ansätzen von Stielchen. Durch diese wurde der sich entwickelnde Körper so complicirt, dass es kaum noch möglich war, dem wei teren Bau zu folgen. Besser gelang dies bei dem ersten, ein facheren Axenverhältniss; die nach vorn zugespitzten Axen setzen in senkrechter Stellung, parallel zu einer der übrigen Axen, zahllose Stielchen zweiter Ordnung an, die zunächst am schnellsten sich in der Nähe des Kreuzpunktes entwickelten, dann mit fortgesetztem Wachsthum auch höher hinaufrückten, Fig. 81. War so eine bestimmte Grösse des Körpers erreicht, so wuchsen, den übrigen voreilend, je vier sich gegenüberstehende Stäbchen zu unverhältnissmässiger Grösse an (Fig. 82 und 83) und begannen Stielchen dritter Ordnung anzusetzen. Auf diese Weise baute sich im Präparat ein bei näherer Betrachtung aus zahllosen, regelmässig anwachsenden Einzelstäben zusammen gesetzter Körper von symetrischer Gestaltung, nach sehr ein fachen Grundsätzen geordnet auf und deutete schon in seiner ganzen Anlage auf den Würfeltypus hin, von welchem sicherlich nach der Lage der Stielchen eine hexaedrische Spaltbarkeit zu constatiren sein würde, wenn der vorliegende Fall eine Prüfung gestattet hätte. Schon beim Gyps, der aus Kochsalz krystalli- sirte, konnten wir einen Einfluss der faserig parallelen Stäbchen auf die Spaltbarkeit vermuthen. Eine weitere Phase der Ver vollkommnung mit dem Auge zu verfolgen, gelang trotz vieler Versuche nicht und ist auch, bei der Mangelhaftigkeit der hier nur möglichen Abkühlungsverhältnisse, vielleicht nicht zu errei chen. So konnten niemals wirkliche Würfel, auf welche schon die ganze Anordnung, wie auch die Figur hinweist, beobachtet werden, immer gehörten die Producte den Krystalliten an. Be merkenswerth ist der Unterschied zwischen diesen und den Ueber- gangsgebilden des Strontiumnitrats. Während bei den hier bespro-