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20 ist eine concentrirte wässerige Lösung (1:4) von schwefelsaurer Thonerde am besten verwend bar, indem dabei eine bei keinem anderen ro chen Farbstoff auftretende Reaktion stattfindet. Bekanntlich lösen sich die Farblacke, d. h. Verbindungen von Farbsäuren mit Beizbasen in den Lösungen mancher Thonerde- und Zinn salze auf. Während nun bei Behandlung des fraglichen Stoffmusters mit der Thonerdelösung in der Wärme die Farblacke der Cochenille und aller anderen, natürlichen Roth gebenden Farb stoffe abgezogen, Theerfarben, wie Fuchsin, Co- rallin, Safranin als solche in Lösung gebracht werden, bleibt Eosinroth beinahe vollständig intakt. Auch das Eosin, eine künstliche Farb- säure darstellend, giebt mit den Oxyden der Schwermetalle Farblacke, die jedoch zum Unter schiede von ähnlichen Verbindungen der Farb säuren in Cochenille und Hölzern, in Wasser löslich, dagegen im Fällungsmittel, in diesem Falle in schwefelsaurer Thonerde, unlöslich sind. Färberei der Wolle. Mie8 KM »ni liimMismit Mizimn auf Mllkiigam. Auf 10 Kilo. Man siedet 1'/? Stunde mit 1'(500«" schwefelsaurer Thonerde und 500«'' Weinstein, spült tüchtig und färbt mit 400«" Alizarin- paste von 10*/g Gehalt ans, indem man kalt in das Bad eingeht und die Temperatur bis zum Sieden treibt. Wenn man das erschöpfte Alizarinbad mit 500«" schwefelsaurer Thon erde, 500«" doppelt - schwefelfaurem Na tron, etwas Gelbholz und Jndsigocarmin- abfällen versetzt, so läßt sich daraus ein schö nes Modebraun erzielen. Beide Nüancen, Roth wie Modebraun mit Alizarin waren in Nr. 1. 1875 unserer Zei tung veröffentlicht und waren unsvon unserem ver storbenen Freunde Herrn G. Seegers mitgetheilt. Appretur der Seide. MiMtisiiilllltm cmlleurikr ums schwarzer MaMseilse. Um der Chappeseide das Ansehen guter Seide zu geben, löst man auf 100 Liter Wasser 250«" Pottasche und 1 Kilo Marseiller Seife. In dem kochend heißen Bade rührt man 5 Kilo Provencer Oel zu einer völligen Milch auf und läßt die Flüssigkeit erkalten. Man zieht die Chappeseide hindurch, chevillirt, trocknet ab, netzt wieder und bringt in ein Bad aus 2^500«" englischem Thon, in 100 Litern Wasser auf gerührt. Handelt es sich um schwarze Chappe seide, so muß man nach dem Thonbade durch ein Bad passiren, welches auf je 75 Liter Was ser 25 Liter Essigsäure enthält, weil das Schwarz sonst grau erscheint. Jede Farbe muß für sich hiudurchgenommen werden, auch muß man darauf achten, daß nach dunklen Farben nicht Helle durch die Bäder genommen werden. Färberei wollener Stückwaare. KlsiwurMatt (Imiiaiim »ou Iiuligo) gegen. MwefMnre ecstt, mit 8nliietersäure gelb mertleiul. Auf 5 Kilo. Man siedet '/« Stunde mit 1 Kilo Wein stein, 80«" chromsaurem Kali und 30«"Ku- pfervitriol, läßt im Sud erkalten und färbt auf frischem Bade unter '/z ständigem Kochen aus mit 2^500«" Domingoblauholz und 80«" Schwefelsäure. Neue Oxydir-Räume für Kattun- drnckereien. Diese will Thierry-Mieg in Toulouse verbessern, indem er in dieselben neben den Was serdämpfen einen Strom geheizter Luft eintre- ten läßt. Diese Warmhängen sollen als Fixir- zimmer für die aufgedruckten Mordants der echten Waare, wie als förmliche Dämpfapparate