Xo. 20 1876. W. Hleimann's Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Farbwasren- und Buntpspirrfabrikation, Droguenhandel, Spinnerei und Weberei. Redacteur und Herausgeber vr. W. Aeimarm, Priixrtddttn! der F»rd«rei>W1ffenIch<>st«n tn «erli». Organ des „Allgemeinen Färber- und Fachgenosien-Vereins" zu Berlin. Siebenter Jahrgang. Französische Ausgabe: „lournal cle leiniurv lis Keimonn." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrganges 20 Mark — 25 Francs — 8 Rubel (Banknoten) — 18 fl. ö. W. — 1 Pfd. Sterl. — 7 Dollars unter directer Zusendung durch die Expedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. Jnsertionsgebühr 30 Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur, Herrn vr. M. Reimann, Berlin, Holzmarktstraße Ecke Andreasstraße, zu richten. Inh Seite. Die Constitution des Anilinschwarz ISS Berichtigung 156 Nachrichten 166 Färberei der Federn 157 Appretur der Tappen 157 Leinensärberei 1S7 Ledersarberei 158 Filzfärberei - 158 Druckfarben für Baumwollengarn 158 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . .159 Frage-Beantwortung 159 Farbwaaren-Preise 159 Vacanzen-Liste 160 Die Constitution des Anilinschwarz. Die chemische Constitution des Anilinschwarz war bisher so wenig ergründet, daß wir mit Freuden Kenntniß nehmen von einer Untersu chung, die einiges Licht in die Sache zu werfen verspricht. R. Nietzki in Leiden will die Consti tution des so wichtigen Körpers festgestellt haben. Wir entnehmen seiner Mittheilung*) folgen des: Zur Herstellung des Schwarz wurde chemisch reines Anilin verwendet und nach einer Vorschrift von A. Müller in Zürich verfahren. 20^ chlorst Kali, 30^ schwefelst Kupfer, 16^ Salmiak und 40^ salzs. Anilin wurden in '/, Liter Wasser gelöst urd auf 60° 0. erwärmt. Unter Auf blähen und Ausstößen nach Chlorpikrin riechen der Dämpfe wird die Flüssigkeit ein schwarzgrüner *) Berichte d. dtsch. chem. Ges. 1876 Nr. 8. Brei. Salzsäurezusatz beschleunigt den Proceß. Der ausgeschiedene feste Körper wurde mit Salz säure haltigem Alkohol ausgekocht und ein dun kelgrünes glanzloses Pulver gewonnen. Alkalien verwandeln seine Farbe in Dunkelviolett. Nach dem Trocknen ist es Kupferglänzend. Da sich Anilinschwarz in concentrirter Schwefelsäure mit violetter Farbe auflöst und durch Wasser als Sulfat gefällt wird, so wurde dies zur Reini gung versucht, gab indessen keine Resultate. Da gegen konnte das Pigment durch Lösen in Anilin gereinigt werden. Es löst sich darin mit schmutzig grüner Farbe; leichter wenn vorher durch Alkalien die Schwarzbasis abgeschieden wurde. Die Lösung der letzteren erscheint schön indigblau, wird aber durch etwas Säure schmutzig grün. Beim Uebersättigen mit Salzsäure schlägt sich der größte Theil des Körpers nieder. Die Ausbeute von Schwarz aus 1 Kilo Anilin