U 14. 1875, W. Weimann's Organ für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Farbwaaren- und Buntpspierfabrikation, Droguenhandel, Spinnerei und Weberei. Redacteur und Herausgeber vr. W. Keimann, Prlvatdocent der Firb»ei<W!si«nschast«n in B-rlin, Frniiffijische Ausgabe: „.sonriial ste loiiitni« äe K. llejiiuiim." Jährlich erscheinen 48 Wocheu-Nummern, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln uud Holzschnitten. Preis des Jahrganges 2tl Mark —' 2'r Francs unter directer Zusendung durch die Erpedition frei in's Haus. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleiche« Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. Jnsertionsgebühr 3tt Pfennige für die einmal ge spaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur Herrn l>n. M. Reimann, Berlin, Holzmarkstrafte, Elke AudreaSstraße, zu richten. Inhalt, Seite. Seite. Ueber Jndigomühlen 105 Die Anwendung der Anilinfarben im Baum- wollendruck 106 Appretur baumwollener Garne 107 Die Nopptincturen 107 FilMrberei 107 Färberei der Wolle 107 Färberei der Baumwolle 108 Strobhutfärberei 108 Kurze Berichte aus der Fachliteratur . . . . 100 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . 109 Frage-Beantwortung 110 Farblohn-Preiscourant 110 Vaeanzen-Liste 110 Ueber Jiidigoiimhleii. Die beste Jndigomühle, welche ich in neue rer Zeit erprobte, ist eine solche folgender Con- struction. Eine ans Gußeisen hergestellte cyliudrische Trommel ruht wagerccht mit einer durch ihre Achse hindurchgehenden Welle in Zapfenlagern, in denen sie mit Maschinen- oder Handbetrieb bewegt werden kann. Die eine Stirnwand des Cylinders trägt eine durch verschraubbare Platten zu verschließende Oeffnnng, ganz ähn lich dem Mannloch der Dampfkessel. Durch diese Oeffnung wird der mit Wasser angemachte Indigo in die Trommel gebracht. Jin Innern derselben lausen einige massive gußeiserne Cp- linder von geringem Durchmesser. Dreht sich die Trommel, so suchen diese Schinder eine möglichst tiefe Lage anzunehmen, rollen dabei in der Trommel stetig umher und zermalmen den Indigo. Im Mantel der Trommel ist an einer Stelle eine' Oeffnung angebracht und diese mit einem weiten Hahn versehen. So bald der Indigo fein genug gemahlen ist, wird die Trommel so gedreht, daß besagter Hahn nach unten gerichtet ist. Mau setzt nun ein Faß unter, öffnet den Hahn und läßt den mit Wasser gemahlenen Indigo auslaufen. Auf einer solchen Mühle lassen sich bequem 30—40 Kilo Indigo in zwölf Arbeitsstunden sein mahlen. Je mehr Reibungsfläche vorhanden ist, desto mehr .und desto schneller muß der Indigo zer kleinert werden. Deshalb sind die in neuerer Zeit wieder empfohlenen Jndigomühlen mit Neibschalen, durch Maschinenbetrieb beweglich, unpractisch und nicht besser als die ganz alte Cvnstruction, bei welcher man den Kessel mit darin enthaltenen kreisrunden Kugeln direct drehte.