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1875. W. Iteimaiin's Orgall für Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Farbwaarm- und Buntpapierfabrikation, Drogurnhan-el. Spinnerei und Weberei. ) Redacteur und Heraa«^ ber k>r. Ztl. Privatdocent d«r FSrbirei-Wisi-nschastin in Art?, ' Französische Ausgabe: „Journal üe leintnre äs )i. ktziniann." Jährlich erscheinen 48 Wochen-Nuinmerri, zur Hälfte mit natürlichen Stoffmustern versehen, auch Maschinen-Zeichnungen in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrganges 20 Mark — 25 Francs unter directer Zusendung durch die Expedition frei in's Hans. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern I Mark. Jnsertionsgedühr 30 Pfennige für die einmal ge spaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften sind an den Redacteur Herrn Dr. M. Reimann, Berlin, Holzmarkstraße, Elke Airdrcasstraße, zu richten. Inhalt. Seite. Seite. Das Patentgesetz 89 Nachrichten 9t Bericht über den englischen Chemicalienmarkt . 9 t Das Eosin 91 Färberei der Seide 92 Lappenfärberei 92 Die neue Jndigoküps in der Wollenfärberci . 92 Fragen zur Anregung und Beantwortung . . 93 Frage-Beantwortung . . . 93 Farbwaaren-Preise 94 Vacanzen-Liste 94 Das Patentgcsetz. Es wurde in letzter Zeit viel ge sprochen vom Erlaß eines neuen Patentgesetzes, auch ein Entwurf für ein solches ausgearbeitet, und es ist wohl an der Zeit, daß auch wir der Sache einige Worte widmen. Dem alten preu ßischen Patentgesetz ist eine gewisse Zweckmäßig keit für diejenigen Zustände, welche zur Zeit der Schaffung dieses Gesetzes herrschten, nicht abzusprechen. Dies ist allerdings länger als fünfzig Jahre her, und daß das alte Patentgesetz für die heutige Industrie nicht inehr paßt, da her kein Wunder. ,Das alte Gesetz erreicht seinen Zweck der „Sicherung des Vortheils ans einer Erfindung für den Erfinder" dadurch, daß es die Erfindung von einer Com mission Sachverständiger prüfen läßt und nach dem Ausfall des Gutachtens derselben ein Pa tent ertheilt oder nicht. Die Zahl der Sach verständigen — etwa neun — reichte wohl für den Stand der Industrie im zweiten De- cennium dieses Jahrhunderts ans, ist aber na türlich heut nicht inehr ausreichend; denn es ist z. B. nicht denkbar, daß ein oder zwei Sach verständige auf dem ganzen Gebiete des Maschi nenbaues, ebenso wenig daß zwei oder drei Leute auf dem ungeheuren Gebiete der ganzen kechuischeir Chemie competent seien. Dieselben können höchstens eine allgemeine Kenntniß der einzelnen Branchen haben, eine tiefer ein gehende aber ist bei der Ausdehnung der ein zelnen Gebiete eine Unmöglichkeit. Daher kommt es, daß die Bedeutung der Erfindung, welche dem Erfinder vorschwebt, der Commission oft nicht in dem Maße gegenwärtig sein kann, als es im Interesse der Sache wünschenswerth erscheint. Man begnügt sich deshalb in neuerer Zeit meist damit, bei Präsentirung eines Pa- tentgesnches zu constatiren, ob eine annähernd ähnliche Sache früher in der technischen Litera tur besprochen ist oder nicht, und kann sich we-