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Kurze Berichte aus der Fachliteratur. Auf folgende Weise kann man das beim Blei chen erforderliche alkalische Bad mit rem Chlorbade verbinden. Die gewaschenen Stoffe bleiben einige Zeit in einem Bade aus 2 bis 3ll Kilo Chlorkalk auf 100 Liter Wasser, werden gewaschen und zwei bis vier Stunden in einem Bade aus 650 Gr. Soda auf IM Liter Wasser gekocht. Ist die Faser sehr hart, so taucht man vor dem Kochen im Sodabade in ein Bad aus 3 Kilo Schwefelsäure auf 100 Liter Wasser, läßt vier bis sechs Stunden darin und wäscht. — Man kann auch ein alkalisches Chlorbad mit überschüssigem Aetzkali anwenden. Für Leinen, Hanf und Baumwolle nimmt man 5 pCt„ für Jute 25 pCt. Aetzkali. Die Temperatur darf nicht über 40° R. steigen und je wärmer das Bad, desto weniger Aetzkali ist anzuwenden. G- Witz enipfiehlt zum Druck von Chrom farben aus Kattun statt des Chromalauns oder anderer Chrompräparate folgendes Mordant. Unter freiem Himniel bringt , man in einen Stein tops von 30 Liter Inhalt 3 Kilo chronisaures Kali, 41-400 kochendes Wasser B-600 Sal petersäure von 36° ?>. Zn dieser Mischung setzt mau nach und nach unter beständigem Um- rübren mit einem starken Glasstabe 0>-720 weißes Glycerin von 28° L. und 41-280 Essigsäure von 7° II. Hat sich das chromsanre Kali völlig gelöst, und ist das Aufschäumen vorbei, so gießt man die Flüssigkeit in einen kupfernen Doppel-Kessel, erhitzt darin durch Dampf zum Kochen und erhält es einige Minuten, bis die Flüssigkeit schön dunkel grün geworden ist. Man gießt sie dann in den Steintopf zurück und läßt über Nacht erkalten. Den ausgeschiedenen Salpeter nimmt man fort und wäscht ihn mit 800 kaltem Wasser nach, welches man dem Mordant zufügt. Man erhält 12^ 660 oder 10 Liter von dem Chrommordant von 30° L>. Dieses Mordant ist eine Mischung von salpctersaurem und essigsaurem Chromoxyd. Es ist flüssig, nicht zähe wie das schwefelsaure Salz;, mit Wasser verdünnt bleibt es klar ohne Trübung und läßt sich leicht verdicken. Auch zerfetzt es weder den Stärkekleister, noch coagnlirt es bas Gummiwasser. Das Mordant giebt ein hübsches Vort Unvi-nnvok, mit Blauholz ein hübsches Schwarz ebenso Grau, unter Zusatz von Quer- citron-Olive, mit Kreuzbeeren Matt-Orange, mit gelbem Catechu ein frisches Braun, mit künstlichem Alizarin Amaranth und mit Krappextract Bordeaux. Bei der Darstellung von Anilinschwarz kommt es darauf an, das Anilinöl mit genau soviel Salz säure zu sättigen, als nöthig ist, und nicht mehr und nicht weniger. Bei der Neutralisirung entbehrte man bisher jedes Anhaltsmittels. Ist zuviel Säure vorhanden, so wird Chrcmsäure frei, und die Masse greift die Rakeln an. Verwendet man zuviel Anilin, so läuft das Schwarz leicht aus und bleibt unvollkommen. (Schluß folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 863) Wir färben Holzblau auf 10 Pfund Wollengarn mit 1'/, Pfd. Alaun, Pfd. Wein stein, 12 Loth Jndigcarmin, 3 Loth Zinn salz, Fortlassen des halben KessAs, Nachfüllen mit kaltem Wasser und Aussärben mit 2—3 Pfund Bl au Holz bei 40" U. Die Waare wurde aber zu roth und das Blauholz wollte nicht aufgehen. Schauen mit Urin und Kalkwasser gelang nicht vollständig und machte auch die Farbe trübe. Wie ist der Uebelstand zu vermeiden? X. in 2. 864) Welches ist die beste Constrnction von Strähn- und Faden-Druckmaschinen? O. in >V. 865) Ich färbe Blau aufWolle mit blansanrem Kali, Weinstein, Zuckersäure und Alaun. Wenn ich diese Farbe mit Weiß melire, so werden die Tuche in der Walke wolkig. Wie ist dem abznhelfen? L. in X. 866) Auch beim Weben läßt das auf den Pfeifen naß gemachte, oben erwähnte melirte Garn die Farbe gehen und erzeugt Streifen. Womit ist dem abzuhelfen? X. in X. 867) Wie färbt man Reseda ans Wolle schön und luftecht? L. in X. 868) Nach dem Färben wollener Waare in Tuchblan, Nachtblau und Carmoisin werden die Stücke immer faltig. Wie entstehen die Falten, und wie sind sie zu beseitigen? L. in X. Frage-Beantwortung. Zu Frage 855 s. Die Menge Garn .welche sich mit der Masse appretireu läßt, hängt von dem ge wünschten Steifheitsgrade der Waare ab. b. Man bringt etwas von dir Masse in eine ge-