74 Bordeaux auf seidenen Kleidern. Auf 1 Kleid - 2 Pfd. Man löst Pfd. Catechu in kochendem Wasser, läßt absetzen und legt die Seide in die kochend heiße klare Brühe, hantirt eine halbe Stunde darin, nimmt heraus, wäscht und färbt mit 5 Loth Oxalsäure, 1 Loth Zinnsalz und 10 Loth Cochenille kochend heiß aus. Soll das Bordeaux dunkel sein, so verwendet mau mehr Catechu und setzt beim Ausfärben etwas Orseille hinzu. Gefärbte Ostereier. In Paris bildet das Färben von Hühner eiern um die Osterzeit eine» Industriezweig von nicht zu unterschätzender Bedeutung. Soll man den Angaben französischer Journale glauben, so werden in Paris in der Zeit vom 1. März bis 1. Mai täglich über eine Million solcher Eier verkauft. Es giebt besondere Häuser in dem Quartier des Jnuocents, welche sich niit dem Färben der Ostereier beschäftigen. Diejenige Farbe, welche am meisten Eingang findet, ist Roth. Zu ihrer Darstellung werden die Eier ausgeleseu nud nur die frischen und unbeschädigten in Arbeit ge nommen. Man packt fünf- bis sechshundert davon in einen Korb oder ein Netz und taucht sie in einen mit Blauholzabkochung gefüllten Kessel. Hier läßt man sie eine Viertelstunde kocheu, ohne indessen das Wasser zum Wallen zu bringen^ und setzt daun etwas Alaun hinzu, um die zuerst entstandene violette Farbe in Roth überzuführen. Ein solcher Korb mit Eiern kostet etwa Frank zu färben. Die Eier werden herausgenommen, abgekühlt und dann verkauft. Man kann anch die Ostereier mit Anilinfarben färben und erzielt damit besonders schöne Violetts, Blaus, lebhaftes Braun und andere gefällige Farben. ; Färberei und Appretur der Plüsche. Waschen der gefärbten Wtusche. (Fortsetzung) Hinter 5 fällt die Waare rechts in den Bottich hinab, durchläuft denselben und gelangt auf der anderen Seite von neuem auf die Leitrolle s. Zwischen letzterer und den Walzen n und l> läuft die Waare gespannt. Der Zug wird durch die Walzen bewirkt. In dieser Maschine wäscht man die Waare eine halbe Stunde lang, wobei Der Flohr nach oben gerichtet sein muß. Man wäscht gewöhnlich kalt; nur solche Farben, die aus reinem Anilinviolett oder Blau gefärbt sind, oder solches als Aufsatz enthalten, wäscht mau handheiß und hängt dabei einen Sack voll Roggenkleie mit in den Bottich. 5 Pfd. Roggenkleie genügen für 1 Stück. Auch schwarze Waare wäscht man handheiß; und zwar setzt man hier 1 Eimer Urin aus jedes. Stück hin zu und spült dann zehn Minuten lang mit kaltem klarem Wasser aus. Nach dem Waschen wird die Waare in einer Centrisuge scharf ausgedreht und dann gedämpft. Zum Dämpfen bedient man sich eines Holz kastens von der Breite der Waare, einer Höhe von 6 Zoll und einer Tiefe von 12 Zoll. Auf der oberen Seite ist der Kasten mit einer Menge kleiner Löcher versehen wie ein Sieb, über welchen grobe Leinwand gespannt ist. Auf einer Seite des Kastens strömt durch eiu Kupferrohr Dampf ein, passirt die Löcher und durchdringt die Leinwand. So gelangt der Dampf zu der über dem Kasten fortgezogenen Waare. Der Flohr derselben ist immer nach oben gerichtet, und es strecken sich daher alle niederliegenden Häärchen empor und richten sich auf. Nach dem Dämpfen wird verkühlt und am Spannrahmen getrocknet. Bei Möbelplüschen ist es gut, die Rückseite nach dem Trocknen mit einer Abkochung von ge mahlener Salep Wurzel zu bestreichen; die Waare erhält dadurch mehr Griff. Auf ein Stück Waare rechnet man dabei 5 Loth Salep. Färberei der Baumwolle. Grau, von Silbergrau bis Dunkelgrau in sechs Nüancen. Auf 10 Pfd. Garn. Farbe 1. Man kocht Pfd. Schmack in 50 Litern Wasser