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Nicht abnißeiider Aufsatz auf Kupenblau. (Vergl. Frage 8-t6.) Um küpenblauen Tuchen, welche in der Küpe angeblaut sind, einen Aufsatz zu geben, welcher nicht abfärbt, verfährt man wie folgt. 10 Pfd. Waare siedet man eine halbe Stunde lang mit 2 Pfd. Alaun, '/, Pfd. Weinstein, 3 Loth chromsaurem Kali, 1 Loth Kupfervitriol und 1 Loth Zinnsalz, um auf frischem Bade je nach Nuance mit —2 Pfd. Blauholz auszu- färbcn. Echtes mit Salpetersäure sich gelbätzendes Blau auf Wolle. (Vergl Frage 848.) Mau siedet je 10 Pfd. Waare drei Viertel stunden mit 2 Pfd. Alaun, 10 Loth chrom saurem Kali, 1 Pfd. -Weinstein (oder statt dessen '/« Pfd. Schwefelsäure) 2 Loth Kupfer vitriol und 1 Loth Zinnsalz, nimmt heraus, spült und färbt auf frischem Bade mit 1 Pfd. Blau Holz für Helle, mit 2 Pfd. Blauhol; für dunkle Nüancen. Man läßt eine halbe Stunde kochen und schauet mit 1 Pfd. Salmiakgeist, um dem Blau den rothen Stich zu nehmen. Färberei der Wolle. Magenta auf Wollengarn. Auf 10 Pfd. Man löst je nach Nüance 1—2 Loth gutes Fuchsin in kochendem Wasser, läßt erkalten, filtrirt die Lösung und setzt dieselbe dem handwarmen Färbebade, in welches man die Wolle schon einge- sührt hat, nach und nach in kleinen Quantitäten so lange zu, bis die Nüance nach Wunsch ist. Währenddem erhitzt man das Färbebad bis auf 60° k. Schließlich geht man bis ans 70° R., nimmt dann heraus, kühlt ab und spült sehr gut. DaS Abfärben des Fuchsins läßt sich dadurch sehr vermindern, daß man nur gerade soviel Farbstoff anwendet, als zur Erzielung der Farbe gehört und vor jedesmaligem Zusehen neuen Farbstoffs wartet, bis die Flotte gänzlich erschöpft ist. Violett auf Wollengarn, Auf 10 Pfd. Man bestellt das Färbebad mit 1 Pfd. Bitter salz und setzt je nach Nüance von einer Auflösnng von Methylviolett in Wasser dem Bade hinzu, kocht auf, schreckt ab, geht mit der Wolle ein, er hitzt rasch zum Kochen unb färbt unter Kochen fertig. Man nimmt heraus, verkühlt und spült. Uebcr 'das Auflösen des Farbstoffs und das Ab färben gilt das Nämliche wie für Fuchsin. Die Nüance richtet sich ganz nach dem ange wandten Farbstoff. Taubengrau auf Wollengarn. Man erzielt dasselbe ebenfalls mit Violett, indem man sehr wenig Farbstoff anwendet. Man reicht mit 5 -10 Zr. Farbstoff für 10 Pfd. aus. Anilinblau auf Wollengarn. Auf 10 Pfd. Man bestellt das Bad mit '/, Pfd. Alaun, 6 Loth Weinstein und Pd. Zinnsolution. Je nach der Nüance setzt man von der Auflösung des Anilinblau mehr oder weniger hinzu. Für rothe Nuancen ninimt man ein wenig Violett in das Blau. Grünliche Nüancen werden mit feinem grün stichigem Blau allein gefärbt. Die Auflösung des Farbstoffs erfolgt entweder in Alcohol oder in Wasser, je nach der Be schaffenheit des Farbstoffs, in jedem Falle aber in dem kochenden Lösungsmittel. Man läßt dann er kalten und filtrirt kalt. Ist der Farbstoff in der Flotte, so kocht man auf, schreckt ab, geht mit der Wolle ein und färbt unter lebhaftem Kochen fertig. Ueber das Färben des Alkaliblau ersehe man Näheres in No. 28 und 44 v. I. Zur besseren Ausnutzung des Indigo. Es ist bekannt, daß bei Küpenwaare, be sonders geblauter Wolle, ein großer Theil des Indigo nur lose aufsitzt und beim Spülen sich ablöst, d. h. verloren geht. Um dies zu vermeiden, hängt man die geküpte Wolle, sobald sie aus der Küpe kommt, auf uud spült sie mit Hand heißem