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340 neu Verfahrens bedienen. Die dabei erhaltene Farbe widersteht der Walke vollkommen. Das Schwarz wird mit Hülfe von Blau- holzextract h-rgestellt und ist als ein Ex- lractschwarz anzusehcn. Für die oben angegebene Quantität Garn kocht man 8 Pfd. Blanholzex tract und 1^/4 Pfd. Quercitronextract ab und läßt in der so erhaltenen Flüssigkeit die Baumwolle 1'/-—2 Stunden oder so lange kochen, bis sie gar ist. Man windet dann ab. Alsdann führt man die Baumwolle auf ein kaltes Bad auö 1 Pfd. chromsaurem Kali und 25 Loth Blaustein. In diesem Bade zieht man die Waare fünf Mal um und zieht zwei Mal nach. Darauf wird abgcwunden. Man stellt sich nun ein neues Bad her, in dem man die alte Flotte, mit welcher man, wie vorher angegeben, das Garn abgekocht hat, mit 2V2 Pfd. Soda versetzt. Man zieht fünf Mal um, läßt stehen, zieht zwei Mal nach und schlägt nun aus. Die ses Bad wird handwarm angewendet. Nach dem Aufschlagen der Banmwolle setzt man dem Bade noch 2 Pfd. Eisenvitriol hinzu und zieht in dem so erhaltenen Bade die Banmwolle fünfmal um. Die Farbe ist dann vollendet; man hat nur noch nöthig, fertig zu winden. Das Entkletten drr Wolle auf chemischem Wege, von Ductaiir, Lechartier und Rautin. (Fortsetzung aus Nr. 41.) UebrigenS darf nicht übersehen werden, daß die Behandlung organischer Materien durch Säuren und Wärme, wobei die vegetabilische Substanz zerstört und die animalische unverän dert bleiben soll, immerhin etwas dclicater Na tur ist und daher Vorsicht erforderlich macht. Ueber Stärke der Säure, Temperatur rc. ist man noch keineswegs so im Reinen, daß nicht auch Mißerfolge stattgefunden hätten, und aus diesem Grunde sind von uns zahlreiche Ver suche angestellt worden, um dem Industriellen feste und sichere Anhaltspunkte bei der An wendung des Verfahrens zu geben, deren Er gebnisse wir nun hier folgen lassen wollen. Man hat, um die wollenen Stoffe vor de'' Einwirkung der Säure — wie man vorans- si'tzte — sicher'zu schützen, empfohlen, dieselben erst in eine Lösung verschiedener Salze, wie Sulfate, metallische Chloride und ganz beson ders Zink-, Alaunerde , Zinnsalze zu beizen. Um darüber ein entscheidendes Urtheil fällen zu können, behandelten wir einige Wollstoffe gleich oder erst nach dem Eintauchen in Lösun gen von Alaun oder Zinnsalz mit Schwefel säure von verschiedener Stärke. Der Erfolg war stets der gleiche, d. h. durch die vorherige Behandlung mit einem solchen Salze ging die Wolle aus dem Säurebadc nicht besser hervor als aus letzterem allein, und wenn sie eine Ver änderung erlitten hatte, so zeigte sich dieselbe in beiden Fällen gleich groß. Das vorhergehende Behandeln mit Salzen konnte auf die spätere Färbung der Stoffe von guter oder schädlicher Wirkung sein. Da rauf bezügliche Versuche ergaben iin Allgemei nen, daß die Farbe der (durch die Salze) ge schützten Stoffe von derjenigen der ursprüngli chen mehr abwich, als die Farbe der nicht ge beizten. Die ursprüngliche» und die mit Schwe felsäure von passender Verdünnung allein be handelten Stoffe hatten eine gleichförmige, nahezu identische Farbe. (Fortsetzung folgt.) Kurze Berichte aus der Fachliteratur. (Fortsetzung aus No. 42.) Zur Darstellung des Corallins empfiehlt sich nach Böttger'S Versuchen folgende Vor schrift am meisten. 1 G. Th. krhstallisirtcr Oxalsäure, IV2 G- Th. Phenol und 2 G. Th. englischer Schwefelsäure werden 5—6 Stunden lang auf 140—150" C. erhitzt. Die resulti- rende zähfliissige Masse wird in heißes Was ser gegossen und damit abgekocht. Man erhält dann ein in der Kälte sprödes harzartiges Pro duct mit cantharidenartig grünem Flächenschim mer, welches zerrieben ein orangerothes Pulver giebt. In diesem Zustand wird es nun zur Anstellung des vorgenannten Versuches in ge wöhnlichem 80procentigem Alkohol aufgelöst. Die Abslnßwässer von Wollwäschereien wer den nach einem englischen Patent vonDaudenart und Verbert in Brüssel'(Dingl. Pol. Journ.) in der Weise verarbeitet, daß man dieselben mit