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339 tisiren Sie nur immer tüchtig, tadeln Sie uns mit Behemenz. Wir siud's zufrieden. Nur lo ben Sie uns nicht! Nicht um eine Million möchten wir von Ihnen gelobt sein. — Die Patentfarbenfabrik zu Göttiugen hat, wie wir hören, ihren Betrieb im größten Maßstabe wieder eröffnet. Jur ConMctnr der Anilinfarben. Bei der immer mehr wachsenden Anwen dung der Anilinfarben auf allen Gebieten der Färberei, kann cs nicht ausbleiben, daß das Rohproduct jener, Anilinöl, der Nachfrage angemessen, zuweilen bedeutenden Schwankun gen ausgesetzt ist. Dies ist in letzterer Zeit ganz außerordentlich der Fall gewesen. Nach dem Anilinöl längere Zeit einen stabilen Preis inne gehalten hatte, ist es binnen Kurzem circa 30 Procent in die Höhe geschnellt, wobei eine weitere Steigerung noch zu erwarten steht. Fa brikanten des Products führen letztere auf die Vertheuerung der Benzole, des ersten Gliedes der Farbenfabrication zurück. Unter solchen Umständen ist es natürlich, daß die Anilinfarben dem gegebenen Impulse folgen. Wie bei einer Steigerung immer, wur den Fuchsine der besseren Dualitäten zuerst davon betroffen; eS vollzog sich bei ihnen in wenigen Wochen ein Aufschlag von 10 — 15 Sgr. per Zollpfund, und dies ist voraussicht lich noch nicht die letzte Steigerung. Da nun Fuchsin das Rohproduct der übrigen Anilinfarben bildet, letzteres augenblick lich aber äußerst knapp und gefragt ist, so be ginnen Grün, Blau und Violett ebenfalls anzuziehcn, wenn auch bisher die Steigerung hierin weniger bedeutend war. Voraussichtlich bleibt es aber nicht dabei, denn an ein Fallen deS Anilinöls und somit der Fuchsine ist vor- läufig nicht zu denken. — E. Wieland, in Firma Wilhelm, Wieland u. Lamp. Färberei der Wolle. Cerise auf Wollengarn. Auf 10 Pfd. 4 Pfd. Sandelholz, IVa Pfd. Pcrsio, anderthalb Stunden sieden, aufschlagen und in dem Bade Pfd. Alaun auflöscn, mit dem Garn wieder eingehen, eine Viertelstunde ohne Kochen hantireu, herausneh men und auf frischem Bade unter Zusatz von 2 bis 3 Loth Fuchsin hantiren. Die Färbung ist damit vollendet. Färberei der Halbwolle und Lappen. Marineblau auf halbwollener Stückwaare und Lappen nach zwei Methoden. Auf 10 Pfd. I. Man siedet mit 6 Loth Weinstein, und 6 Loth chromsaurem Kali, spült, schmackirt mit 2 Pfd. Schmack, färbt aus mit 1 Pfd. Blauholz und r/2 Loth Anilinviolett unter schwachem Kochen, nimmt heraus und hantirt eine halbe Stunde auf einem lauwar men Bade aus 2 Pfd. Blauholz, nimmt heraus, läßt ablaufen und dunkelt auf frischem Bade mit V-Pfd. Kupfervitriol. Man nimmt dann heraus und spült gut. II. Man schmackirt mit 2 Pfd. Schmack, läßt ablaufen, Passirt durch 2° B. starke holz saure Eisenbrühe, spült und färbt lauwarm mit etwa 5 Loth Methhlviolett aus. Für dunklere Farbentönc verwendet man stärkere Eiscnbrühe. In der Lappenfärberei wird man die obi gen Gewichtsangaben auf die in Arbeit ge nommene Menge Lappen berechnen. Färberei der Kaumwolle. Walkschwarz auf Baumwollrngarn. Auf 100 Pfd. Wenn es sich darum handelt, auf Baum wolle ein Schwarz aufzutragen, welches der Walke vollkommen widersteht, so kann man sich mit Vortheil des im Folgenden angcgebe-