— 314 — hinzu, läßt wieder eine Stunde kochen, nimmt heraus, schreckt ab und schauet auf derselben Flot-e mit 5 Pfd. Salmiakgeist oder 2 Pfd. calinirtcr Soda, ohne vas Bad weiter zu erwärmen. Für Lappen ist das Verfahren dasselbe. Man verwendet für 2 Pfd. Waare 1 Pfd. Blauholz, Pfd. Gelbholz, V? Pfd. Schmack und 3 Loth Weinstein. Ferner 4 Loth Eisenvitriol und 3 Loth Kupfervitriol. Zum Schatten nimmt man 3 Loth Salmiakgeist. Mclc Färbrrerrpte In dem bekannten „Extrasahrt-Färber-Con- greß-Erheitcrungsblättchen" finden sich die fol genden Recepte, welche wir zur Erhöhung des Humors unfern Lesern nicht vorenthalten wollen. Wir könnten mit Dutzenden gleicher „Leistun gen" aufwarten: leider zwingt uns der be schränkte Raum unseres Blattes wie die Rück sicht auf die Lachmuskeln unserer Leser, in dem reichhaltigen Material eine bescheidene Aus wahl zu treffen. Nccrptcnl'chlltz praktischkr Färber. Braun auf Mousselin für 35 Kilo. Ansud: 2 Liter holzs. Eisen 14" L., Farbbad: 15 Kilo Wau, 2 „ Krapp, V, „ Catechu. Kirschbraun. Ansud: chroms. Kali, (wieviel?) Farbbad: Rothholz u. etwas Alaun, (wieviel?) Der „praktische" Färber, welcher diese Re cepte verbrach, hat sicher mindestens dreißig Jahre in der Erde gelegen. Schade, daß mit der Leichenverbrennung die Veröffentlichung solcher Verfahren unmöglich wird. Woher wird dann der „Receptenschatz prak tischer Färber" kommen. ? Druckerei der Daumwolle. Cochenille - Dampsroth. für Baumwollengarn und Stoffe. 3 Pfd. Gummi arabicum löst man in Wasser auf und rührt 20 Loth Oralsänre und 20 Loth Zinnsal; in den Guminischleim. Man kocht 1 Pfd. Cochenille in Wasser ab, concentrirt die Abkocknng durch Eindampfen und fügt auch diese der Druck masse zu. Schließlich rührt man noch 5—10 Loth Flavin in die Masse, um das Roth gelbsüchtig zu ma chen. Die garue Masse muß 3 Liter ausmachen- Man druckt damit, trocknet und dämpft schwach. Schließlich wird gespült. Färberei der Wolle. (Schluß.) Methylgrua echt auf Wollengarn. Man färbt zunächst mit Alkali bl au an und übersetzt dann mit einem Gemisch aus Methylgrün und Pikrinsäure. Silbergrau auf wollener Stückwaare. Auf 1 Stück 1 Elle breiter Waare. Man bestellt den Kessel mit 4 Loth Alaun, 4 Loth Or^st. Ilurturi, 1 Loth calcinirter Soda und setzt soviel Blauholzbrühe zu, bis die gewünschte Nüance erreicht ist. Um die Farbe röthlich zu machen, setzt man Persio, um sie zu gilben, Gclbholz- brnhe zu. Man erhitzt das Bad nicht zum Kochen sondern färbt bei etwa 60" k. Nach dem Färben dreht man schnell durch kaltes Wasser und trocknet. Ponceau auf wolleuer Stückwaare. Auf 2 Stück 1 Elle breiter Waare. Man siedet eine Stunde lang mit 1 Pfd. chromsaurcm Kali, 1 Pfd. Weinsteinpräparat und 1 Pfd. Schwefelsäure, passirt dann durch kaltes Wasser und färbt auf frischer Flotte mit der Abkochung von