261 -- Fragen zur Anregung und Beantwortung. 973) Wir färben Bismarck echt auf loser Wolle für Melange wie folgt: Auf 50 Kilo. 0^ 600erchromsaures Kali, 24 Kilo Caliatur- holz, 2 Kilo Gelbholzextract, 2 Kilo Fustik- holzlack. Seit vierzehn Tagen färben wir in der selben Art mit demselben Caliaturholz und erhalten eine ganz gelbe Nuance. Welches ist der Grund dieser Erscheinung? Wir bemerken, daß das Cali- turholz neben dem Dampfkessel lagert und in Folge dessen sehr trocken ist. k. in D. 974) Wieviel Pfund Gelb Holz kommen beim Färben einem Pfunde Curcuma gleich? L. in ö. 975) Läßt sich Aetzgelb auf braunen halb wollenen Stoffen auch auf alten Kleidern erzeu gen? 8. in L. 976) Läßt sich derselbe Druck auch in Roth, Blau, Lila und Weiß auf schwarzem und braunem Grunde Herstellen? 8. in R.. 977) Ist für diesen Zweck jedes Schwarz und Braun verwendbar? 8. in k. 978) Lassen sich auch Leinenstoffe so drucken? 8. in K. Frage-Beantwortung. Zu 965) Bleizucker bezieht man von Gebr. eyl L Co. in Charlottenburg. Wir fordern alle diejenigen Häuser, welche eben- alls Bleizucker liefern, auf, uns schleunigst ihre Firmen .ur Veröffentlichung aufzugeben. Die Red. Zu 966) Daß bas Blau nicht Stand hielt, iegt jedenfalls an einer außerordentlich scharfen Wäsche mit Soda oder gar Lauge. Zur Befesti- ung des Blau siedet man mit 40 Pfd. Alaun, Pfd. Kupfervitriol, Pfd. chromsaurein ali, 6 Pfd. Weinstein und 1 Pfd. Doppelt- hlorzinn, färbt mit Blauholz aus und schaut it Soda. Man hält beim Ausfärben die Farbe i Scheine Heller als das Muster und passirt die färbte Waare durch einen zweiten kochenden Sud >s >/, Pfd. chromsaurem Kali, Pfd. Kupfer- triol und 4 Pfd. weißem Weinstein. Man vlt dann. Die so modisicirte Farbe wird nun Iht mehr leiden. Ist sibrigens nach der ersten lelhode aus Nr. II, Seite 82 nicht ein Fehler vorgekommen, oder es war die Wäsche zu scharf, so konnte der Uebelstand überhaupt nicht eintreten. Die Red. Zu 967) Die durch die Wäsche in der Farbe veränderte blaue Wolle siedet man nochmals (auf je 10 Pfd.) mit 2 Pfd. Oxalsäure und ssj Pfd. Zinnsalz, wäscht und färbt mit 1L, Pfd. Blau holz aus und schauet nach Bedürfniß mitSalmi- akgeist. Die Red. Zu 968) Statt des Fuchsins nehme man die selbe Menge Anilin-Bismarck und die Hälfte des Gelbholzes. Soll das Bismarck ganz echt sein, so verwende man das oben in Frage 973 angege bene Recept. Die Red. Zu 969) Das Verziehen dünner halbwollener und halbseidener Stoffe im Färbekessel hat seinen Grund darin, daß die Stoffe beim Färben nicht gehörig gespannt sind. Solche Stoffe müssen aufgespannt oder, wie der Kunstausdruck lautet, „n rsssort" gefärbt werden. Rahmen zum Fär ben von getragenen wie neuen Stoffen L rsssort lasten wir auf Wunsch anfertigen Die Red. Zu 970) Wenn Lappen zusammengezogen oder faltig aus dem Kessel kommen, so liegt die Schuld wohl immer am Färber. Hat derselbe einen Stoff vor sich, der sich voraussichtlich beim Färben ver zieht, so muß er ü rsssort färben. Die Red. Zu 971) Rothes Corallin wird mit einem Sud aus schwefelsaurer Thonerde zum Färben von Wolle benutzt; auch dient es zum Färben der Seide und wird für manche Artikel auch im Kattundruck verwendet. Man bezieht dasselbe vortheilhaft von Herren Wilhelm, Wieland L Co. in Berlin. Die Red. Zu 972) Weißen Ueberdruck auf baumwollenen Hosenzeugcn und Tuchen erzeugt man am einfach sten mit Oeldruck. Unter Zuhülfenahme von Mu stern mit Fehlfarben erhält man dabei ein den ge webten Stoffen ganz gleiches Ansehen. Die Red. Monatsbericht des englischen Chemikalien- Marktes. 12. August 1874. In diesem Monat hat kryst. calc. und kaust.