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Färberei der Vigogne. Pensö auf Vigogne. Auf 10 Pfd. Man brüht das noch in Bündel eingebundene Garn mit kochendem Wasser, läßt mehrere Stunden in dem Wasser stecken und wäscht dann die Waare mit Seife und Soda. Nachdem man gespült hat, bringt man das Garn auf ein kochend heißes Bad, in welchem 1 Pfd. Tannin aufgelöst ist, läßt 4— 5 Stunden darauf, ringt gut ab und stellt 2 Stun den lang auf ein 2° 8. starkes Bad von Dop- Pelt-Chlorzinn. Man spült nun, ringt ab und färbt auf handheißer Flotte mit Methylviolett 8868 nach Muster. Druckerei der Baumwolle. Tafelchamois. Ish Pfd. Gummiwasser, 1'/,—2 Pfd. Fisetholzbrühe (s. unten), Liter essigsaure Thonerde von 10' 8. '/i° Liter Rosaansatz. Fisetholzbrühe. 20 Pfd. Fiselholz werden dreimal abgekocht und bis auf 10 Liter ein gedampft. Je frischer diese Abkochung zur Farbe verwendet wird, desto bester ist es- Anderes Chamois. 7 Liter Fisetholzbrühe (siehe oben), Pfd. Rothholzbrühe werden mit 6'/» Pfd. Gummi verdickt hinzugesetzt, 6 Pfd. Braunansatz (s. unten) nnd mit 18 Loth salpetersaurem Kupfcropyd ge schärft. Man druckt, hängt und wäscht die Waare am 2. Tage leicht. Bester ist es, noch vor dem Wa schen zu dämpfen. (Fortsetzung folgt.) Kurze Berichte aus der Fachliteratur. T Th. Scklumberger giebt näheres über die galvanische Verkupferung gußeiserner Walzen für den Zeitdruck. 1862 versuchte L. Huguenin zuerst die galvanische Verkupferung gußeiserner Walzen, welche mit dem Pantographe» gravirt wer den sollten. Das Haus Schlumberger setzte die Versuche H.'s fort nnd verkupferte einige Hundert gußeiserne Walzen, von denen ein großer Theil fünf bis sechs Mal gravirt und ohne Nachtheil ab geschliffen und abgedreht wurde. Indessen wurde das Verkupferungsverfahren nicht allgemein ange- wender, weil zu viel Vorsichtsmaßregeln bei Ver kupferung der Walzen zu gebrauchen sind, und trotz dem das Gelingen nicht immer verbürgt ist. In Eng land versuchte vor dreißig Jahren zuerst Lokett die galvanische Verkupferung. Indessen gelang diese hier nicht, ebenso wenig in Berlin und Prag später angestcllte Versuche. Das Verlassen des neuen Systems rührte zum größten Theil von der Behauptung der Graveure her, das Kupfer hafte nicht genügend am Eisen. Bei dem Druck der Mo tette erleidet nämlich die Walze eine Art Streckung, welche beide Metalle trennt. Die Walzen aus mas sivem Kupfer sind härter nnd dichter, da sie gehäm mert und gezogen werden. Einen großen Vortheil sollten die galvanischen Walzen dadurch bieten, daß man sie stets auf ihrem ursprünglichen Durchmesser erhalten konnte. Dies ist indessen illusorisch, da die Kosten des Verkupferns zu beträchtlich sind. Dage gen behalten die zu dünn gewordenen Walzen aus Kupfer immer ihren Werth, während die umzu- schmelzenven galvanischen Walzen fast werthlos sind. Nach dem Ausspruch der Zeugdrucker ertragen die gewöhnlichen Walzen den Druck der Molette; die Walzen aus Gußeisen krümmen sich aber und bre chen sogar. Wird eine gewöhnliche Walze beschädigt, so hilft man mit dem Polirstahl oder einem Pfro pfen aus Kupfer nach. Dies geht bei galvani schen Walzen nicht; denn das Kupfer wird unter dem Polirstahl gedehnt, und seine Adhärenz zerstört. Beim Verschluß der Löcher mit Kupferpfropfen wird das Eisen verletzt, dessen Bloslegung die Farben verändert. Die Gravüre galvanischer Walzen lei stet auch nicht so gut Widerstand; die Rakeln ver kupfern sich und arbeiten dann nicht mehr gut. Zum Verkupfern gußeiserner Walzen werden letztere in einer concentrirten alkalischen Lösung angebeizt, mit Wasser gewaschen und abgefeilt. Die nunmehr glänzende Walze nimmt den Hauch des Athems an und wird, wenn dies der Fall, in folgendes Bad gebracht. 1) 12 Theile Wasser, 1 Theil Kupfervitriol. 2) 16 Theile Wasser, Z Theile Cyankalium, 4 Theile Soda, 2 Theile Glaubersalz. Beide Flüssig keiten werden nach Auflösung der Salze gemischt. In diesem Bade wird die Walze 24 Stunden dem Einfluß von 6 Batterieelementen ausgesetzt. Die mit einem dünnen Häutchen Kupfer überzogene Walze wird gewaschen, gebürstet, mit Bimsteinpulver gerie ben und, wenn das Gußeisen stellenweise wieder er scheint, in das Bad zurückgebracht, bis die ganze Oberfläche derselben mit Kupfer überzogen ist. (Fortsetzung folgt.)