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ben deshalb im Folgenden eine summarische Zusam menstellung der Färbung mit Anilinfarben unter Zu grundelegung einer uns vorliegenden Anweisung der Anilinfarbensabrik von A. Schlumberger in Brüssel. Fuchsin. Die Lösung erfolgt in kochendem Wasser. Mau ffltrirt, weil ungelöste Tbeile Fleche erzeugen. Wolle. — Wolle färbt sich ohne jede Beize. Man beginnt lauwarm und erhitzt langsam zum Kochen. Gewöhnliche Nüancen brauchen 5?r per Kilo. Baumwolle. — Baumwolle färbt sich mit und ohne Mordant. Am einfachsten beizt man die Baumwolle mit einer Auflösung von ü pEt. ihres Gewichtes Tannin. Man kann auch mit 20pCt. Schmack beizen. Es wird gespült und lauwarm gefärbt. Seide. — Die Seide färbt sich kalt unter Zusatz von etwas Weinsteinsäure. Man kann auch auf einem schwachen Seifenbade färben. Cerise, Granat und Nacarat. Die Auflösung geschieht in kochendem Wasser unter Zusatz von etwas Salz- oder Essigsäure. Wolle. — Die Wolle färbt sich wie mit Fuchsin unter Zusatz von etwas Glaubersalz. Baumwolle und Seide. — Baumwolle und Seide färben sich wie mit Fuchsin. Lösliche Violetts. Lösung erfolgt in kochendem Wasser. Man fil- trir-t. Wolle. — Die Wolle färbt sich ohne Beize und Säure. Man beginnt kalt und erhitzt lang sam znm Kochen, welches man einige Zeit unterhält. 5xr Fnes guten Violett färben 1 Kilo Wolle. (Fortsetzung folgt.) Nachrichten. Die Herren Sondermann, in Firma: W- Sondermann hier, werden sich dem Vernehmen nach in der Weise separiren, daß der eine der Brüder die Baumwollenfärberei in dem bisherigen Etablissement weiter betreibt, während der andere die Woüensär- berei von dort verlegt und bedeutend vergrößert. Zu diesem Zweck hat derselhe bereits in der Müh lenstraße ein unmittelbar an der Spree gelegenes größeres Grundstück angekaust. — Der Verein der Färbereibesitzer in Hamburg hat beschlossen, einem gewissen Blatte, das die Sache jenes Vereins für seine eigenen speculativen Zwecke auszubeuten gedachte, keine Mittheilungen über Vereins-Verhandlungen zu machen, bis der Redarteur dieses Blattes sich schriftlich verpflich tet, die ihm zugehenden Mittheilungen unver fälscht und ohne jeden Zusatz wiederzugeben. Bekanntlich hatte derselbe im vorigen Jahre die fa mose Extrafahrt zur Wiener Weltausstellung ver anstaltet, und obgleich dieselbe gar nicht stattgefun- den, die Stirn gehabt, dieselbe mit obligaten Ver gnügungen, einem Färbercongreß rc. in seinem Blatte weitläufig zu beschreiben. Vor einigen Wochen lud er nun wieder zu einem Färbertag in Ham burg ein, von welchem dort niemand, am wenigsten der dortige Verein der Färbereibesitzer, etwas wußte. Ende August sollte dieser Färbertag Zusammenkom men. Wir sind bereits am Anfang des September, ohne daß ein solcher Färbertag sich ereignet hätte. Gespannt sind wir nur, ob jetzt wieder eine Be schreibung dieses nicht abgehaltenen Färbertages beliebt werden wird. Daß sich irgend Jemand wirk lich gemeldet habe, glauben wir nicht — erstens, weil kaum noch ein Fachmann das überall von der größten Unkenntniß unseres Faches zeugende Blatt liest, — zweitens, weil wohl niemand jenen Herrn Redacieur für den geeigneten Mann hält, in einer solchen Vertrauenssache mitzuwirken. Färberei des Beiderwand. (Fortsetzung) Man bringt hie Waare in ein Schmackbad aus 12 Pfd. Schmack auf je 100 Ellen Waare und läßt über Nacht liegen. Am andern Morgen nimmt man die schmackirte Waare durch ein frisches Bad aus 3 Pfd. Eisenvitriol und etwas salpetcrsau- rem Eisen eine halbe Stunde hindurch, nimmt her aus, läßt zwei Stunden liegen und spült. Man geht nun ans das Schmack- wie auf das Eisenbad noch einmal zurück. Marder Leinenfaden, wie oben bemerkt, schon in der kalten Küpe angeblaut, so verwendet man nur 6 Pfd. Schmack und geht nur einmal in das Schmack- und Eisenbad. Man haspelt nun die Waare eine Viertelstunde lang auf einem lauwarmen Bade ans 1 Pfd. Ku-