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250 völlige Garantie und bin auch bereit, in besonderen Fällen den Abnehmern des Verfahrens Auskunft und Unterstützung zu gewähren. *) 8. L. Bereinsinigelegenheiteli. Der Präses des Vereins der Färbereibe- sttzer in Hamburg theilt uns mit, daß dasesbst ein Färbertag in diesem Jahre nicht zu Stande kommt, daß indessen die Sache durch den Verein angeregt und dahin gewirkt werden soll, daß im nächsten Jahre ein lebensfähiger Färbertag Zu sammentritt. ^ustnslis ffbne. Von England kommt in neuerer Zeit ein Fa serstoff in den Handel, welcher jetzt häufiger gefärbt wird, und über den wir deshalb einige Worte sa gen wollen. Derselbe hat mit der früher von uns besprochenen Jute die größte Aehnlichkeit, ist aber bedeutend feiner. Man kann aus der Austraüa fibre auch ganz feine Gespiunste Herstellen, was bei der Jute nicht möglich ist. Außerdem hat die Faser eine gewisse Kräuselung, welche ihr Ansehen der Wolle ähnlich macht, wie auch das Färben fast ganz in der Weise geschieht, wie es bei Wolle der Fall ist. Wir werden in einer der nächsten Num mern Muster von Australia fibre veröffentlichen und führen im Folgenden das Verfahren an, diesen Fa serstoff alkaliblau zu färben. Alkaliblau auf Australia fibre. Auf 50 Pfd. Garn. Man bringt die Waare aus ein kochendes Bad aus 4 Pfd. Borax und der nöthigen Quantität ausgelösten Alkaliblaus, am besten 8666, hantirt, *) Wir glaubten, dem Hrn. ». X, die Spalten un serer Zeitung zur Ausnutzung seiner Erfindung nicht verschließen zu dürfen, weil einerseits die Sache für je den Färber loser Wolle von der höchsten Wichtigkeit, andrerseits uns Hr. S. X. seit vielen Jahren als einer der tüchtigsten nnd erfahrensten Färber und sehr reel ler Mann bekannt ist. Die Redaction. nimmt heraus, spült und säuert auf einem 60° k. warmen Bade mit 5 Pfd. Schwefelsäure ab- Färberei der Baumwolle. Lebhaftes echtes Braun auf Baumwollengarn. Auf 10 Pfd. 2 Pfd. echten Pegu, Cutch kocht man in Wasser ab, löst in der Flüssigkeit 6 Loth Kupfer vitriol und ergänzt die Flotte durch Zufügeu von Wasser auf 70 Liter, Man läßt absetzen, erhitzt die klare Flüssigkeit bis zum Kochen, bringt das Gar» darauf, läßt 2 Stunden darauf stehen, nimmt her aus, windet ab und bestellt ein frisches kochendes Bad mit Pfd. doppelt-chromsaurem Kali. Auf diesem Bade zieht man die Waare sechs Mal nm, nimmt heraus und spült in kaltem Wasser. Damit ist die Färbung vollendet. Sollte die Nüance nicht schön genug erscheinen, so bestellt man ein frisches 30° k. warmes Bad mit '/, Pfd, Alaun und 2 Loth Zinnsalz und nüancirt in diesem Bade, wenn nöthig noch unter Zusatz von etwas Fuchsin. Auch kann man mit Vvrtheil Anilin-Bismarck oder Vesuvin in An wendung bringen. Lappeafärberei. Echtes Schwarz auf halbwollenen Kleidern, Auf 10 Pfd. Man wäscht die Waare gut und legt sie eine Nacht in die Abkochung von 2 Pfd. Schmack ein, nimmt am andern Morgen heraus und hantirt Stunde auf einer 5" 6. starken Flotte aus salpe tersaurem Eisen, spült und passirt zur Entfer nung der Säure durch ein schwaches Sodabad. Man siedet nun 1'/, Stunde mit sl Pfd. chromsaurem Kali und ^ Pfd. Weinstein an, läßt die Waare im Sud erkalten, nimmt heraus und färbt sofort in einer Flotte aus Blauholz und Gelbholz nach Bedürsniß aus.