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243 Das Muster Kolibri. Unter den vielen Farbenzusammenstellungen auf Wollengarn, welche uns die Neuzeit gebracht, ist eine der interessantesten das Muster „Kolibri," eine überraschend reiche Zusammenstellung verschiedener Farben auf einem Faden. Leider müssen wir es uns versagen, unfern Lesern nach diesem Muster gefärb tes Garn vorzusühren, da der jedem Exemplar bei- zusügende Faden zu lang und die verwendete Men ge Garn bei der Größe unserer Austage zu bedeu tend sein würde. Wir beschränken uns daher da rauf, das Muster zu beschreiben, sind aber bereit, denjenigen, welche sich besonders dafürinteressiren, auf Verlangen ein Muster direct zuzusenden, da wir eine Quantität kolibri gefärbten Wollengarnes be sitze». Die Länge des ganzen Fadens unseres Musters einmal um die Welle herum ist 0 "> 120. Auf die ser Länge folgen nun nach einander 1 >» 011 Grün, daran unmittelbar anschließend 0-» 011 Violett, dann 0 "> 012 Weiß, darauf folgend 0 003 Vio lett, 0»> 005 Schwarz, welches in Orange über geht. Letzteres nimmt 0 M3 ein und geht wieder in Schwarz über, welches letztere wieder 0" 011 einnimmt, dann folgt wieder Orange 0 "> 003, daun wieder Schwarz 0004, darauf 0003 Violett, welches in Weiß übergeht. Letzteres nimmt 0 m 002 ein und geht in Violett von 0»> 008 Länge über. Es folgt wieder 0 m 003 Weiß, 0 " 002 Violett, 0 006 Rothbraun, in 0 003 Scharlach übergehend. Das Scharlach geht wieder in Schwarz über, und letzte res nimmt 0"> 010 ein; dann folgt Weiß, Grün und Violett auf einer Strecke von 0 "> 004 auf ein ander, dann wieder 0"> 005 Weiß und schließlich 0 " 011 Violett. An dieses schließt sich das zuerst besprochene Grün, mit welchem die Reihe von vorn beginnt. Dieses eigentbümliche Muster gehört mehr unter die sogenannten Spielereien. Seine bedeutenden Herstellungskosten stehen in keinem Verhältniß zu dem dadurch erzielten Effect. Das Muster ist wohl manchem Färber bekannt; wenige werden indessen wissen, wie es hergestellt wird. Das Verfahren daZu ist folgendes. Man theilt zunächst zum Einbiuden von Zeichen die Garnsträhnen in sechs gleich lange Theile. Drei derselbe» bleiben weiß und die andern drei werden rvth, goldgelb und grün gefärbt und zwar so, daß zwischen je zwei weiße Theile immer ein gefärbter kommt. Der Faden zeigt nun hinter einander glei che Strecken weiß, roth, weiß, gelb, weiß, grün. Das Färben kann auf zweierlei Art geschehen. Entweder spannt man das Garn in sogenannte Rayökästen ein und muß demnach dreimal um spannen, oder man bindet das Gar», wie es bei den Ombräs geschieht, ans Latten und läßt immer blos ein entsprechendes Stück der Strähne in die Färbe flotte hiueinhängen. Nachdem alle drei Farben gefärbt und gespült sind, knüpft man in jede der drei Abtheilungen je einen Knoten, wie man es bei der Färberei der geflammten Garne thut. Ist dies geschehen, so über färbt man das so vorgerichtete Garn ganz und gar mit Methhlviolett, spült und knüpft die Kno ten wieder auf. Natürlich kann man statt Gelb, Grün und Roth auch andere Grundfarben und statt des Violett eine andere Aufsatzfarbe nehmen und dadurch andere Ef fecte erzielen. Shoddy-Färberei. Modefarbe 4 0 kl t.') auf Alpacca. Auf 100 Pfd. reine Alpacca-Wolle. Man siedet mit 2 Pfd. Weinstein, 3 Pfund Sommerröthe (Krapp), ^ Pfund gemahlenem Gelbholz, 8 Lolh gemahlenem Blauholz, Pfd. Galläpfeln, '/, Pfd. Persio und 4 Loth Jndigcarmin. Man dunkelt dann ab mit 8 Loth Eisenvi triol. Modefarbe KO. t7t. auf Alpacca. Auf 100 Pfd. reine Alpaccawolle. Man siedet mit 2 Pfd. Weinstein, 5 Pfund Sommerröthe (Krapp), 1!4 Pfd- gemahlenem Gelbholz, L« Galläpfeln, '/, Pfd. Persio nnd 1 Pfd. gemahlenem Blauholz. Man dunkelt nachher ab mit 2 Loth Eisenvi triol. Modefarbe 40. fh. 1« t. auf Alpacca. Aus 100 Pfd. reine Alpaccawolle. Man siedet an mit 1'/, Pfd. doppelt-chromsau- ') der Farbenkreise.