— 235 — Anilinschwar; zum Garndruck. (Chines.) Wenn bis jetzt alle Versuche zur Benutzung des Anilinschwarz sür den Garndruck gescheitert sind, so geschah dies meist wegen der Ungeeignetheit der angewendeten Anilinsalze. Bei der Entwicke lung greift das Schwarz mehr oder weniger den Baumwollenfaden an, wenn man es mit Anilin salzen von unvollkommener Sättigung bereitet. Meist enthalten die Anilinsalze einen Ueberschuß an Säure, welcher in diesem Falle sehr schädlich ist. Um diesem Uebclstande abzuhelfen, hat die Fa brik von A. Schlumberger in Brüssel ein subli- mirtes Anilinsalz in den Handel gebracht, wel ches den Faden nicht im geringsten angreift. Das sublimirte Salz hat nämlich eine stets cvnstante Zusammensetzung und enthält immer nur die zur Constitution des Salzes gerade nöthige Menge Säure. Das neue Anilinsalz bietet auch den Bortheil, Wasserfrei zu sein, während die im Handel sonst vorkommenden kry stallisirten Salze bis 40? Was ser enthalten. Im folgenden geben wir ein Verfahren, Anilinschwarz für Garn-Handdruck herzustellen. Anilinschwarz für Handdruck. 1 Liter Gummi Tragant-Schleim, 1'/, Liter Wasser, 280 ^ sublimirtes Anilinschwarz, 80er chlorsaures Kali, 1'/, Liter Wasser. Direct vor dem Aufdruck werden eingerührt 80^r Schwefelkupfer on xäts. — Die so hergestellte Masse druckt man auf, trock net und läßt 48 Stunden in einer Kammer oxydi- ren, welche 30° warm gehalten wird und deren Lust immer feucht sein muß. Sobald die Farbe grün- schwarz erscheint, wäscht man und passirt durch eine schwache Lösung van chromsaurem Kali und nachher durch eine Sodalösung. Schließlich wäscht man nochmals und trocknet. Die Wrung des Indigo mit hxdroschwefe- ligsanrem Natron nach CH. Gros-Renaud. (Fortsetzung aus den „Kurzen Berichten aus der Fach literatur" i» Nummer 29 Seite 220.) Die Vorführung des ziemlich umfangreichem Ar tikels von Gros-Renaud über die Fixirung des In digo mit hydroschwefeligsaurem Natron in den „Kurzen Berichten aus der Fachliteratur" würde bei dem gemessenen Raum dieser Berichte zu lange Zeit in Anspruch nehmen, auch die Bespre chung anderer Gegenstände zu lange hinausschieben. Wir geben deshalb die Fortsetzung dieses Artikels an dieser Stelle und bemerken, daß sich das folgende direct an die „Kurzen Berichte ans der Fachlitera tur" auf Seite 229 anschließt. Schwache Natronfar be mit 15 kr Jndigblau Per Kilo Farbe. 4>c 410 kr Gummiblau, 8 Kilo gesättigtes Hydrosulphit, 6 „ Wasser oder gewöhnliches Gummi wasser, 420 ^ kaustische Natronlauge von 36° 8. Summa 20 Kilo Farbe. Man erhitzt diese auf 30 -35° 0. Dextrinfarbe mit 17«r Jndigblau per Kilo Farbe. 1K 080 kr redueirten Jndigoniederschlag (dichten Niederschlag ohne Gummi) rührt man ein in 14—15 Kilo Dextrinwasser (8 Kilo blon des Dextrin) 5 Liter kochen des Wasser) 5!4 Kilo gesättigtes Hydrosulphit 420 kr Natronlauge zu 36° 6. oder Kalk milch. Summa 17'/, Kilo Farbe. Man erhitzt diese ans 30—35° 6. Bei den obigen Farben kann man für specielle Zwecke ohne den geringsten Nachtheil die Kalkmilch aus 200 kr Kalk per Liter durch das gleiche Gewicht kaustischer Natronlauge von 36° 8. ersetzen, welche man so rein als möglich zu wählen hat. Dieselbe