11 Wasser lösliches Jodviolett auf, erhitzt die Lö sung, bringt die Lappen gut ausgebreitet möglichst schnell in diese Lösung hinein und hantirt gut. So bald das Blauen beendet ist, bringt man die Stoffe auf ein frisches Bad aus 2 Lth. Weinsteinsäure und etwas Schwefelsäure. Die oben angegebenen Verhältnisse sind auf zehn Crepe de Chine Tücher oder eine gleiche Quan tität anderer Seidenwaare berechnet. Aus dem zweiten Weinsteinsäure-Bade werden die Stoffe dann gespült, ausgedreht und schließlich getrocknet. Färberei der Seide. Grün für Regenschirm-Stoffe. In der Seivenfarberei stellt man Grün ge wöhnlich mit Hülse von Jndigocarmin dar. Diese Grüns haben indessen den Nebelstand, baß sie bei der Berührung mit Wasser leicht Farbe abgeben, was für gewisse Zwecke der Seidensabrikation sehr störend ist. In solchen Fällen verbindet man gern das Berliner Blau mit dem gelben Pigment des Gelb Holz es zu Grün. Dieses Grün ist we niger schön, eignet sich indessen zu Dunkelgrün recht gut und hat den Vorzug großer Aechtheit; be sonders zieht das Wasser von ldieser Farbe nichts ab. Sehr beliebt ist aus diesem Grunde das Grün zum Färben solcher Seide, welche zur Fabrikation von Regenschirm-Stoffen benutzt werden soll. Es ist einleuchtend, daß die Seide eines Regen schirmes beim Darüberfließen des Wassers von ih rer Farbe nichts abgeben darf. Die Herstellung der Farbe ist sehr einfach. Man erzeugt auf der Seide durch Behandlung mit schwe- fclsaurem Eisen und blausaurem Kali Ka liblau, alaunirt und färbt mit Gelbholz aus. Das ist die ganze Färbeoperation. Für 10 Pfd. .Seide kann man folgendermaßen verfahren. Man stellt sich ein Bad von salpeter saurem Eisen von 5° R. her und zieht die Seide in demselben eine Viertel- bis eine halbe Stunde um, ringt aus und legt sie über Nacht in eine Wanne ein. Am andern Morgen wird die Seide gespült und kommt auf ein kochendes Bad aus 1 Pst. Marsciller-Seife, in welchem man zehn Minuten lang umzieht. Man ringt wieder ab und spült. In einer Wanne macht man sich ein handwar mes Bad aus 1 Pfd. blaufaurem Kali zurecht, welchem man noch 1 Pfd. Salzsäure zusetzt. In dieses bringt man die Seide hinein, zieht um und läßt sie so lange darin, bis eine schöne gleichmäßig blaue Farbe erzielt ist. Man ringt dann die Seide aus und spült. Es folgt nun das Alauniren. Dies geschieht handwarm mit 2—2'4 Pfd. Alaun und nach diesem färbt man mit 10 Pfd. Gelb Holz handwarm aus. Will man das Grün dunkler machen, so ist dies leicht durch Passiren durch eine schwache Blau holzflotte zu erzielen. Auch bei dem Dunkelgrün wendet man gern etwas Beschwerung an und erzeugt diese durch die bekannten Mittel, Galläpfel, Dividivi oder Kastanienholz-Extract. Auf 10 Pfd. rechnet man die gleiche Quantität Dividivi oder 3—4 Pfd. Galläpfel. Nach der Abkochung derselben zieht man die Seide, nachdem sie fertig kaliblau ge färbt ist, eine halbe Stunde um und läßt sie 1—2 Tage in der Abkochung stehen. Die Färbeoperalion wird dadurch sonst nicht verändert. Handelt es sich um Gewebe und nicht um Garne, so nimmt man dieselben nach dem Färben durch eine Emulsion von Oliven-Ocl mil Sodalösung hindurch, windet sie aus, spannt sie glatt auf und trocknet. Auf 10 Pfund Seide kann man dabei l lr—2 Pfd. Baumöl verwenden. / Zur Prüfung der Soda, Pottasche und der Säuren auf ihren wahren Gehalt. In dem No. 45, 46 und 47 des vorig. Jahr ganges angegebenen Verfahren zur Prüfung der Soda, Pottasche und Säuren findet sich leider