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.M 28 1874 W. Meimann's Organ Kr Färberei, Druckerei, Bleicherei, Appretur, Farbniaaren und Buntpapierfabrikation, Droguenhandet, Spinnerei und Weberei. Redacteur und Herausgeber: vr. M. Nrimann, Privaidocnt derFärberei-Wisseiischaften in Berlin. französische Uusgaöe: Ls IL-L. I2SirQ.s,m2.." J-diiickersckeinen »«Wochen-Rummer», jur Halite mit natürlichen Stostmnsternveriehe», auch Maschinen-Zelchnungen inlitdoak. Taieln nnd Hal,schnitten, drei« des Jahrgangs s THIr - 8 fl. es Kr. rhem.- >o W. «ankn°ten^ - ^ ^" be> »U«„ «uchhandinngk» und Poflämlern; unlcr direkter Zusendung tM deutsch.ostcrrclchiichen Powere „ sur das Ausland veihaltnißmadig mehr. EinjklneNummern s Sar. Insert,onsgeduhr a Sgr. sur b>e e nmal ^valttne »ronpareil teile oder deren Raum. Alle Znschristensind an den Redacteur Herrn Ur. M. Reiman». Berlin. H»lzmarktsrr. i^cke Andrea»» . ftratz«) zu ritten. InlruU Seite Färberei der Plüsche. Krimmer ic Färberei des Wollennize« ...... 's Färberei der Wolle Erjeuauiig eines schön violetten Grunde« ic. . Kattun- und Nesseldruckerei -i" Druckerei der Wolle Lappeniärberei ... ^ Seite Kurze Berichte an« der Fachliteratur . , . SS« Leichtsaßlicbc Physsk .... . . ssl Fragen zur Anregung und Beantwortung . . SSt Fraae-Beantwortnng SSI Farbwaaren-Preise sss Vacanzen-Liste .... . . . sss Färberei der Plüsche, Krimmer re. (Fortsetzung aus Nr. 26.) Am meisten wird wohl das Hasen- oder Reh fell nachgeahmt. Zu diesem Zwecke wird der Stoff erst ganz hell grau angefärbt, gewaschen, getrocknet und geschoren. Darauf macht man sich eine Rehfarbe zurecht, als wolle man damit einen wollenen Stoff bedrucken, also eine Dampsdruckfarb e. — Man streicht diese Dampfvruckfarbe im Chassis auch so auf, wie bei der Wollendruckerei. Aber anstatt die Druck form ei »Manchen, taucht man eine nicht zu harte Bürste in die Farbe und streicht damit die Florseite des Plüsches ganz gleichmäßig. Man wird bei ei niger Uebung bald dahin gelangen, '/, oder ^ tief zu spitzen. DaS Bestreichen geschieht auf einem Drucktisch; die Waare wird, wenn sie vom Tische kommt, gleich über Rollen aufgehängt, welche oben an der Decke des Locals angebracht sind, und da durch getrocknet. Nach dem Trocknen wird drei Viertelstunden lang gedämpft, verkühlt, warm ge waschen und weiter appretirt wie glatter Plüsch. Durch die verschiedenen Farbenzusammenstellungen kann man die verschiedenen Felle nachahmen. Das Princip ist, die Grundfarbe durch einfaches Färben und die Spitzfarbe durch Bestreichen mit der Bürste und darauf folgendes Dämpfen nnd Waschen her vorzubringen. Zur Spitzfarbe verwendet man eine gewöhnliche Dampfdruckfarbe auf Wolle, deren Her stellung uns die „Reimann'sche Färberzei- tung" ja in gewohnter Zuverlässigkeit gelehrt hat. Sehr beliebte Farbenzusammenstellungen sind hell grauer Grund und havannafarbige, graue, braune ober schwarze Spitze oder Aventurin grund (hellbronce) mit brauner oder schwarzer Spitze. Natürlich muß man bei Herstellung der Spitzfarbe unterscheiden, ob man auf grauem oder Aventuringrund spitzt. Alle Plüsche mit langem Flor kann man mit der Bürste spitzen, nicht aber einen Plüsch mit kurzem Flor. Bei diesem würde die Farbe sofort bis auf den