212 Obiges Grün wird in der Fabrikation von Shawls und Tüchern verwendet, welche nur mit Erde gewalkt werden. Olive auf Wollengarn und Wollenstücke. Auf 10 Pfd. Man siedet die Waare eine Viertelstunde lang in einem Bade aus 2 Pfund Alaun, ^ Pfund Weinstein und 3 Pfd. Gelbholz, schlägt oder haspelt auf und bringt '/, Pfd. Flugsandel iu das Bad, sowie 3—5 Loth Jndigcarmin. Man rührt gut durch und geht mit der Waare wieder ein, welche man nun noch drei Viertelstunden in dem Bade kochen läßt. Blaue Druckfarbe auf baumwollener n. halb wollener Waare. Man löst Pfd. Gummi arabicum iu 2 Pfd. warmem Wasser auf, weicht 1 Pfd. Ei albumin in lauwarmen, Wasser ein und läßt vier und zwanzig Stunden stehen. Das gleichmäßig anfgequollene Albumin rührt man mit dem Gum mischleim zusammen und fügt in kleinen Portionen etwa 1 Pfd. Ultramarin hinzu, während man beständig gut rührt. Ist die Blaumasse völlig gleichmäßig, so wird durch ein Haarsieb passirt, aufgedruckt und die Waare getrocknet. Man dämpft schließlich eine halbe Stunde mit möglichst trocke nem Dampf. Färberei der Baumwolle. Daumon auf Baumwollengarn. Auf 10 Pfd. Man löst 1'4 Pfd. krystallisirte Soda in Wasser und kocht ^ Pfd. Orlean in dieser Flüs sigkeit eine Stunde lang. Man geht dann mit der abgekochten Baumwolle in das noch heiße Bad, zieht einige Male um, nimmt heraus, windet ab und geht auf ein frisches lauwarmes Bad aus 1 Pfd. Alaun und 10 Loth Gelbholzextract. Hier färbt man nach Muster fertig. Steingrau auf Daumwollengarn. Auf 25 Pfd. Baumwolle koche man 5 Pfd. Schmack und 1 Pfd. Gelbholz ab, bringe die Waare auf dieses Bad, ziehe fünf Mal um, ringe ab und bringe auf ein kaltes Bad aus 1 Pfd. Eisenvitriol und "/« Pfd. Kupfervitriol. Auch hier zieht man fünf Mal um, spült und trocknet. Kurze Berichte aus der Fachliteratur. (Schluß aus Nr. 26.) Das prachtvollste Anilinschwarz giebt nach Kruis das Cer, ein selten vorkommendes Metall. Das mit dvppelt-schwefelsaurem Cer entwickelte Anilin schwarz übertrifft alle anderen an Intensität, Leb haftigkeit und Echtheit und bei weitem das mit Ku pfersalzen erzielte. Der Anwendung des Cers steht nur der hohe Preis (1 Kilo kostet etwa 4 Rthl.) entgegen. Es genügt indessen, nur den vierten oder fünften Theil der gewöhnlich angewendeten Menge Schwefelkupfer durch schwefelsaures Cer zu ersetzen, um ein das gewöhnliche an Schönheit übertreffende Schwarz zu erhalten. Das mit Cer erzeugte Ani linschwarz ist absolut echt, von reiner Farbe und entwickelt sich sehr schnell. Die Faser wird von demselben nicht angegriffen. In der Ophdations- kammer wird die Farbe nur dunkelgrün und erhält ihre volle Schwärze erst im alkalischen Bade. CH. Gros Renaud giebt im „UnIIstin cko In 8ooiet« Inclustrislis cks Rousn" eine genaue Be schreibung des Verfahrens zur Fixirung von Indi go nach der neuen Methode von Schützenberger und de Lalande, welcher wir folgendes entnehmen. Um zuerst das hydroschwefeligsaure Natron dar zustellen, bringt man in ein geschloffenes Gefäß Zinkspähne und gießt auf dieselben eine 32° U starke Auflösung von zweifach schwefeligsaurem Natron. Letztere muß stark nach schwefeliger Säure riechen. Man läßt das Gefäß wenigstens eine Stunde lang stehen, während man es drei Mal tüchtig schüttelt. Dann kann man die Flüssigkeit ausgießen, welche nunmehr 35" 6. wägt. Das im Gefäß zurückge bliebene Zink übergießt man mit Wasser und ent- 'ervt l.tzwccs, wenn man wieder doppelt-schwefelig- aures Natron in das Gefäß bringen will. Von Zeit zu Zeit muß das Zink erneuert werden, da sich etwa 35er pxr Kilo angewendetes doppelt-schwe- feligsanres Nalron auflösen. Chaudet in Rouen liefert das hydroschwefeligsaure Natron in befrie digender Qualität.