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§11 ligung All-Deutschlands noch nicht rege genug sei, um einen Erfolg in dieser Richtung zu erzielen. Beschlossen wurde: In einem Circulair die Herren Färberei bescher, die sich beteiligen wollen, aufznfor- dern, die Anzahl Ihrer Hülss-Arbeiter dem Vorsitz enden längstens bis l. August t. I. anzuzeigen. Dann soll Beschluß über die Lebensfähigkeit eines solchen Instituts gefaßt werden. 2. Punkt: Deutscher Färbertag. Mit vielem Beifall wurde das Zusammentreten eines solchen begrüßt. — Hinsichtlich eines bestiinmtcn Ortes und Zeit zur Abhaltung desselben wurde beantragt, durch un sere Fachblätter Fühlung mit dafür sich interessiren- de» Färber-Vereinen und einzelnen Herren Färbe- rcibesitzern zu nehmen, um dem Gesammt-Wollen gerecht zu werden. — Beiläufig wurden als geeig nete Plätze Berlin und Hamburg bezeichnet; dann ist der Vorsitzende ermächtigt, Anmeldungen darauf entgegcnznnchmen. Der Hamburger Verein zeigt, in welcher Weise man vorgehe» kann, um wenigstens die nächsten Fragen in ein günstigeres Stadium zu bringen. Wir sind nicht genug Schwärmer, um zu verlan gen, daß sich Vereine bilden sollen, welche über das Festhalten höherer Preise verhandeln. Daß derar tige Vereinigungen zu nichts führen, haben wir ge rade in Berlin mehrfach gesehen. Das hindert aber richt, Vereine zu gründen, welche Fragen, wie sie der Hamburger Berein erörtert, behandeln und zum Nutzen aller lösen. Hoffentlich ist die Zeit nichts mehr fern, wo auch bei uns und an allen anderen bedeutenderen Plätzen Deutschlands dergleichen Ver eine iu's Leben gerufen werden. Wir stellen in al len solchen Fällen unsere Hülfe gern zu Diensten und sind stets bereit, Veröffentlichungen bei Begrün dung solcher Vereine zu übernehmen. Wenn wir von dem Hamburger Berein bisher noch nicht aus führlicher sprachen, so lag die Schuld an den ci- genthümlichen bis zum 1. Juli in Preußen herr schenden Preßverhältnisscn. Wir durften die sociale Frage, welche hier unzweifelhaft in Betracht kommt, bis zum 1. Juli in unseren Spalten nicht erörtern oder auch nur erwähnen, wollten wir nicht kautions pflichtig werden, d. h. die Summe von 5000 Thlrn. bei der Behörde hinterlegen. Mittheilungen über das besprochene Thema sind uns als zeitgemäß immer willkommen und werden die vollste Berücksichtigung finden. Färberei der Wolle. Walkrotb auf Wollengarn. Auf 100 Pfd. Man siedet die Waare mit 8 Pfd. Cochenille, 8 Pfd. Crystall. tartari, 4 Pfd. Oxalsäure, 4 Pfd. Zinnsalz, 6 Pfd. Zinnsolution (siehe unten) und 6 Pfd. Fisetholzlack, Soll die Farbe gelber werden, so verwendet man mehr von dem Fisetholzlack. Letzterer ist durch Ja- val trsres in Hamburg zu beziehen, Zinnsolution. 10 Pfd. Zinnsalz und 25 Pfd, Doppelt- Chlorzinn werden in 35 Pfd. heißem Wasser gelöst. Walkschwarz auf Wollengarn. Auf 100 Pfd. Man siedet eine Stunde lang mit 3!4 Pfund chromsaurem Kali und 2'/, Pfd. Weinstein, spült und färbt mit 50 Pfd. Campeche-Blau- holz und 2 Pfd. Schwefelsäure aus und spült. Alsdann geht man, um die Farbe walkecht zu ma chen, auf den alten Sud zurück, zieht auf diesem vier Mal um und spült nochmals. Walkechtcs Braun auf Wollengarn. Auf 100 Pfd. Man siedet eine Stunde lang mit 3'/, Pfund chromsaurcm Kali und 5 Pfd. Weinsteinprä parat, spült und färbt auf frischer Flotte mit 1 Pfd. Rothholz, 5 Loth Gelbholz und etwas Blaubolz nach Bedürfniß per Pfd. zu färbendes Garn aus. Walkechtes Grün auf Wollengarn. Auf 100 Pfd. Man siedet mit 10 Pfund Alaun, 20 Pfund Glaubersalz und Jndigcarmin und Gelb holz nach Bedürfniß.