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dem daS Haar trocken geworden, überstreicht man eS zum zweiten Male mit einer Auflösung von Pyrogallussäure in Wasser im Verhältniß von 1:30. Man erhält auf diese Weise ein hübsches Schwarz. Dieses Verfahren ist die Grundlage für Anfertigung eines mit dem Namen Krinochrom belegten Haarfärbemittels. Die Verkäufer desselben geben zwei Flaschen, von denen die eine die Silber auflösung, die andere die Lösung der Pyrogallus- säuro enthält. Je nachdem die Auflösungen stärker oder schwächer sind, erhält man Schwarz oder Braun. Gewöhnlich ist noch etwas unterschwefelig- saures Natron beigefügt. Sollte die Pyrogallus säure ihren Zweck nicht erfüllen, so wäscht man das Haar mit einer Auflösung des unterschwefelig- sauren Natrons nach. Kurze Berichte aus der Fachliteratur. Wir erwähnten vor längerer Zeit (vergl. Nr. 46 des Jahrg. 1872 unserer Zeitung) eine Arbeit Unger's über Ultramarin, in welcher behauptet wurde, im Ultramarin sei Stickstoff enthalten. Unger gab damals eine neue Formel für das Ultra marin an. Nicht lange nach Veröffentlichung der erwähnten Arbeit wurde andererseits die ganze Sa che dementirt und durch Analysen bewiesen, daß Un ger die ganze Welt mit dieser Mittheilung mysti- ficirt habe. Es erfolgte darauf keine Erwiderung seitens Ungers. Wir äußerten unser lebhaftes Be dauern darüber, daß in wissenschaftlichen Kreisen dergleichen sich ereignen könne und dürfe. Jetzt ver öffentlicht Unger wieder eine nicht weniger als 23 Seiten umfassende Abhandlung über die Zusammen setzung des Ultramarins in „Dingler's polytechni schem Journal" Band 212 Heft 3, Seite 224— 247, in welcher er seine frühere Meinung aufrecht zu erhalten sucht. Wir nehmen aber vorläufig Ab stand, auf die Arbeit näher einzugehen, wissen wir doch nicht, ob es sich nicht wieder um eine neue Mystisication hanvelt, und man wird uns, die wir stets gegen Charlatauerie und Schwindel, in wel cher Form sie auch auftreten, den Schild erheben, am wenigsten zumuthen, die Veröffentlichungen ei nes Autoren weiter zu verbreiten, der, ohne nur et- ----- ,u können, in so drastischer Weise Lesavouirt wurde wie er..... Einer Abhandlung von A. Schultz im .Vloni- teur soisntiüczuk entnehmen wir folgendes. Bevor man es verstand, die Eisen- und Thon- erde-Mordants regelmäßig auf Baumwollen- Geweben zu fixeren, arbeitete man aus eine recht un sichere Art. Die niit dem Violett-Mordant bedruck ten Stücke wurden gekuhkothet oder mit Wasserglas oder anderen Salzen behandelt, wurden aber beim Ausfärben zuweilen gräulich, zuweilen röthlich; oft erhielt man ans den mit essigsaurer Thonerdc gebeiz ten Stücken statt des gehofften Rosa, Granat und Braun matte und magere Farben. Nach dem Auf druck der Eisen- ünd Thoncrdebeizen hängtc man die Stücke bei 20—25° 0. aus, und da man be merkt hatte, daß die so gehängten Stücke bei nassem Wetter viel schöner wurden, )o kamen mehrere Fa brikanten auf die Idee, in ihre Hängeräume Dampf einzulassen, um eine die Oxydation und damit die Befestigung der Beize begünstigende Atmosphäre zu erhalten. Die 1845—1850 gemachten bezüglichen Versuche ergaben viel regelmäßigere Resultate. (Fortsetzung folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 93ö) Auf welche Weise wird Leinwand, mit Chlor verbunden, mit Rasenbleiche gebleicht, ohne daß das Chlor in der Waare zurückbleibt? Dieser Fall tritt häufig ein, und das Tuch wird davon mürbe und hart. 8. iu b. 931) Wie wird unterschweseligsanres Natron zur Bleichung augewendet, und bringt man damit das Chlor aus der Waare besser heraus als durch Schwefelsäure? 8. in k'. 932) Wie färbt man Baumwollengarn schwarz, so daß es eine Schwefelung aushalten kann? 6. in V. 933) Fuchsin färbt auf wollener Stück- waare meist unegal. Es bilden sich weißliche Wol ken, welche die Farbe auch nach langem Hantiren nicht oder nur wenig annehmen. Wahrscheinlich ist mangelhafte Wäsche die Ursache dieser Erschei nung ; aber es ist auch schwierig, Waare von fett reichem Garn in der Walke ganz rein zu halten, und eigenthümlich ist es, daß sich bei allen anderen Farben ähnliche Schwierigkeiten bei gleicher Waare nicht zeigen. Wie ist dem Uebelstande am besten abzuhelfen? 1-. in L. 934) Welches ist das beste und billigste Ver fahren, sehr fettreiches Stranggarn rein zu waschen, ohne das Garn anzugreifen? I-- in 6. Frage-Bcuiltü'nrtung. Stärk Maschinen jeder Art (Frage 926) bauen E. G- Haubvld jr. in Chemnitz und die A etien-Gesellschaft für Stückfä rbcrei (vor mals Fr. Gebauer) in Charlottenburg. Andere Fabrikanten, welche ebenfalls dergleichen