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erzeugen im Stande war. Die Benutzung der Koh- lentheerfarbstoffe hat auch die Arbeit bedeutend ver einfacht. Diese Pigmente übertragen ihr färbendes Princip mit außerordentlicher Schnelligkeit auf das Leder nnd beanspruchen keine vorherige Beizung. Auch in dieser Hinsicht tritt eine bedeutende Erspar- niß ein. Es sei indessen bemerkt, daß nicht alle Fabrikate dieses Genres für die Lederfärberei brauch bar sind. Manche Farben, welche auf Seide nnd Wolle sich gut bewähren, üben auf das Leder einen zerstörenden Einfluß, welcher durch die bei ihrer Fabrikation verwendeten Verfahren bedingt ist. Auch ist es nöthig, daß die Farbstoffe speciell für den Gebrauch in der Lederfärberei fabricirt sind, und es giebt nur eine Fabrik, welche sich speciell mit der Fabrikation von Anilinfarben für Lederfärberei be schäftigt ; dies ist die bekannte Fabrik von A. Schlu m- berger in Brüssel, die einzige bedeutende Anilinfa brik in dem sonst so Jndustriereiche» Belgien. Im folgenden geben wir einige praktische Er fahrungen für die Anwendung der Anilinfarben in der Lederfärberei und einige höchst billige Recepte für Hutmacher- und Buchbinderleder sowie für Maroquin. Ganze oder gespaltene Schaf- ober Ziegenfelle werden für Helle Farben mit Sumach, für dunkle mit Seide oder Catechu gegerbt. Präparation des Felles. Im allgemeinen ist für die vorgenannten Farb stoffe das Tannin die beste Beize. Mit dieser ist es durch den Gerbproceß schon versehen. Wir em pfehlen daher dringend, das Verfahren nicht in An wendung zu bringen, welches vorschreibt, die Felle zur „Bleichung" durch Schwefelsäure zu neh men. Eine solche Behandlung ist manchmal für Holzfarben vortheilhaft, indessen höchst unnütz und sogar schädlich für Anilinfarben. Diese Bleichung bleibt nicht ohne Einfluß auf die Farbstoffe, und es erzeugen sich dadurch Streifen und Flecke. Man trete daher die Felle aus, putze sie gut ab und lege sie mit der Fleischseite zusammen. Die Felle kommen vier und zwanzig Stunden in ein Sumach- Bad, welches die harten Stellen des Leders besei tigt und dasselbe beizt. Man kann, sobald man be merkt, daß der Farbstoff nicht gleichmäßig auf das Leder geht, die Färbung unterbrechen, trocknen und von vorn anfangen. Die zweite Färbung gelingt dann auf alle Fälle. Im allgemeinen muß man aber für Helle Far ben nur fehlerfreie Leder anwenden. Aufträgen der Farbe. In Belgien pflegt man die Leder für Hutmacher u. s. w. in großen Bütten zu färben, in welche man 9 bis 12 Paar auf einmal hineinbringt nnd wenigstens drei Viertelstunden von zwei Arbeitern! umziehen läßt. Dieses Verfahren ist, so ausgezeich net es für Färbungen mit Holz sein mag, für die neuen Farbstoffe nicht zu brauchen. Diese schlagen sich so schnell nieder, daß man dadurch unnütz Farbstoff verliert nnd die Färbung theuer macht. Im allgemeinen gehe» diese Farbstoffe sehr leicht aus das Leder. Wir empfehlen deshalb die Anwen dung kleiner Butten, in welchen der Arbeiter nur ein Paar Häute auf einmal in einem Bade mit nur 2 bis 3 Litern durcharbeitet. Nach einigem Umnehmen hat die Haut den ganzen Farbstoff aus dem Bade ausgenommen. Da die Bäder sehr schwach sein müssen, können sie nicht fleckig färben. Man erneuert für jedes Paar Häute das Bad drei Mal durch Zufügen von Farbstofflösung. (Fortsetzung folgt.) Ei» nettes Fiirbe-Recept. Das bekannte „Erheiterungs- und Extra fahrtblättchen" leistet wieder folgendes Zwerch fellerschütterndes Recept. Orange auf Baumwolle. Man giebt dem Garn über Nacht eine Sumach- beize und macht für 5 Kilo Garn ein Bad von 500 Gr. Alaun, 250 Gr. doppeltchromsau- rem Kali, 32 Gr. Kalk. Darin 8 Touren und beenden in einem Bade von 750 Gr. Garancin, 375 Gr. Catechu, 375 Gr. doppeltchromsaurem Kali. Man han- tirt darin eine halbe Stunde. Das Orange wird noch besser, wenn man das Garn hinterher durch ein 65 Gr. enthaltendes Alaunbad zieht. Wir glauben, cs habe sich Jemand den Scherz gemacht, jenem Blatte dieses Recept einzusenden, nur 1 m ?- de ka he B m f° p' ! eii fa k-i de> Le S> l° ve> zu Z-r T Al ger koc ein 8- ein lar D, laß <- den I