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handheiße Abkochung von 10 Pfd. Sum ach per Stück, dreht am nächsten Morgen auf, läßt ablau fen und dreht dann eine halbe Stunde durch ein 1'/r° ö. starkes Bad von holzsaurem Eisen. Färberei wollener Stiickwaare. Schwarzfärben wollener Stücke mit Reservirung der baumwollenen Kante. Wollene Ripsstoffe für Damenkleider er halten häufig eine weiße Kante aus Baumwolle. Diese Stoffe werden aus farbiger Wolle gewebt, und es werden für die Kante einige Fäden Baumwolle der Kette eingefügt. Besonders geschieht dies bei schwarzen Stoffen mit weißer Kante. Häufig ist es bequemer und billiger, die Stoffe zu färben, und in diesem Falle bietet die Kante besondere Schwierig keiten dar, soll dieselbe weiß erhalten werden. Dies ist indessen nicht unmöglich und auf folgende Weise unschwer zu erreichen. Man färbt die fertig gewebte und gereinigte Waare wie folgt. 10 Pfd. Waare siedet man eine Stunde lang mit 5 Lvlh chromsaurem Kali, 2'/, Loth Kup- fe roitriol und 1'/, Pfd. Weinstein. Man läßt im Sud erkalten, spült und färbt auf frischem Bade aus mit 2'/, Pfd. Blauholz und 3 Loth Schwe felsäure. Man kocht eine Stunde lang oder so lange, bis die gewünschte Nuance erzielt ist. Um der Baumwolle die Spur Farbstoff zu neh men, welche dieselbe beim Färben der Wolle ange nommen haben könnte, passirt man die Stücke durch ein 30" warmes Bad, welchem man soviel Schwefelsäure hinzugefügt hat, daß die Flüssig keit '/r° L. wiegt. Man spült dann und hat damit die Reinigung der Baumwolle vollendet. Natürlich muß zu diesem Zweck gebleichte Baumwolle verwendet werden. Geheimnis; in den mit Doublefärberei sich beschäftigen den Etablissements. Sehr zweifelhafte und unzuverläs sige Verfahren dieser Art werden von anderer Seite gegen bedeutendes Honorar angepriesen. Druckerei der Wolle. Anilinfarben für Wollendruck. Beim Druck mit Anilinfarben, Magenta, Vio lett und Blau hat man nichts weiter nöthig, als die Farbstoffe in Wasser aufzulösen und diese Lö sung mit Gummi Tragant zu verdicken. Es kann daun sofort gedruckt werden; nur für Blau ist es empfehlenswerlh, etwas Zinncomposition der Masse hinzuzufügen. Nachdem die Wolle gedruckt ist, wird sie getrock net und in den Dampfkasten gehängt, um zwei bis vier Stunden gedämpft zu werden. Man nimmt dann heraus und spült. Färberei der Wolle. Rothliche Drapfarbe auf Wollengarn. Auf 10 Pfd. Man bereitet sich ein Bad aus 1 Pfd. Wein stein, '/L bis /s Pfd. Krapp ungefähr Pfd. In digcarmin und der Abkochung von bis Pfd. Gelbholz. Man läßt kochen, kühlt ab, geht mit der Wolle ein und färbt kochend aus. Kurze Berichte aus der Fachliteratur. (Schluß aus Nr. 21.) Das Dale-Schorlemer'sche Verfahren beruht auf der Bildung von nitrirtem Anthrachinon. Die einzelnen, in den obigen Patenten erwähnten Reac- tionen dürfen nur bis zu einer gewissen Grenze gehen, ohne dieselbe zu überschreiten, und erfordern deshalb unausgesetzte Aufmerksamkeit. Die nach einander geschilderten Verfahren zeigen das Bestre ben an, die Operationen zu vereinfachen, und daß dies gelungen, beweist zur Genüge der billige Preis, zu welchem heut das Alizarin verkauft werden kann. Dasselbe kommt meist in Teigform i» den Handel, iu welcher Form es leichter anwendbar ist wie als trockenes Pulver. Dieser sogenannte Teig enthält gewöhnlich 10 pCt. manchmal 15 pCt. Farbstoff. Durch Trocknen dieser Masse und Auslaugen oder Sublimation erhält man das Alizarin unschwer rein. Der Beweis für die Identität des künstlichen Ali- zarins mit dem Farbstoff des Krapps ist längst durch Boley, Kopp, Schunck und Perkin erbracht. Noch vor zwei Jahren war das Alizarin aus Krapp billiger als das künstliche. Heut ist diese Differenz