Volltext Seite (XML)
kühlt ab, geht mit der gesottenen Wolle ein und läßt fünf Viertelstunden kochen. Bronze auf loser Wolle. Auf 300 Pfd. gewaschene Wolle. Man kocht fünf Viertelstunden mit 6 Pfund chromsaurem Kali, 2 Pfd. Schwefelsäure, 4 Pfd. Alaun, 1 Pfd. Oxalsäure und Pfd. Zinn salz. Man kocht auf frischer Flotte eine Stunde lang in einem Sack 90 Pfd. Fustikholz und 4 Pfd. Bl au Holz, nimmt den Sack heraus und setzt demselben Bade 30 Pfd. Curcuma uud 25 Pfd. Krapp hinzu, läßt noch zwanzig Minu ten kochen, kühlt das Bad ab und geht mit der ge sottenen Wolle ein, läßt eine Stunde kochen und dunkelt mit 2 Pfd. Eisenvitriol und 1 Pfund Kupfervitriol unter einviertelstündigem Kochen. Appretur für Futtergaze und Canevas. Die Appreturmasse für Futtergaze und Canevas ist die gleiche. Man stellt sie folgendermaßen her. 10 Pfd. weißen Leim weicht man vier und zwanzig Stunden in Wasser ein. Es ist wesentlich, daß der Leim in dem Wasser ganz aufweicht, weil sonst die Appretur nicht gut wird. Einen Kessel füllt man mit 20 Eimern Wasser, bringt dasselbe zum Kochen und gießt den aufge weichten Leim in das kochende Wasser, kocht damit auf und rührt gut durch. Nachdem so alles durch einander gemischt ist und das Wasser lebhaft kocht, gießt man die Stärkemasse hinein. Diese wird aus 30 Pfd. feiner Weizenstärke hergestellt, welche man in kaltem Wasser zu einer gleichmäßigen Milch zerrührt. Unter starkem Umrühren wird die Stä'r- kemilch in's kochende Wasser hineingegossen, so daß die Masse ein gleichmäßiger Kleister wird. Man läßt noch einmal aufkochen und giebt in die Masse noch 3 Pfd. weißes Rindertalg, ebenso ^ Pfd. weißes Wachs, welches man unter lebhaftem Ko chen einrührt. Man niinmt dann die Masse vom Feuer und läßt nnter beständigem Rühren erkalten. Es ist nöthig, daß Talg wie Wachs rein und weiß seien. Ferner rührt man in die Flüssigkeit noch eine kleine Ouantiiät Ultramarin. Die Menge desselben läßt sich vorweg nicht bestimmen, sondern hängt von dem Ansehen der Waare, von der Rein heit der Ingredienzien :c, ab. Das Ultramarin dient bekanntlich dazu, die Waare anzublauen, damit sie rein weiß erscheint, während sie sonst ei nen gelblichen Stich zeigt. Mit dieser Masse kann direct gestärkt werden- Die Maschine, auf welcher man arbeitet, ist fol- I gendermaßen eingerichtet. Zuerst kommt eine söge- I nannte Stärkmaschine, welche aus einem Trog I besteht, in dem sich zwei übereinanderliegende Wal» I zen bewegen. Der Stoff läuft unter der unteren I Walze durch und geht dann zwischen die beiden und I über der oberen Walze fort horizontal weiter. In I den Trog bringt man die Stärkemasse, so daß die I Waare beim Durchgehen sich mit der Stärkemasse I voll saugt. Handelt es sich um Canevas, dessen I Maschen frei sein müssen von Appretur, so passirt I die Waare zwei rotirende Bürsten. Hat man kei- I neu Canevas zu appretiren, sondern Futtergaze, so I fällt die Einrichtung der rotirenden Bürsten fort, I und die Waare läuft von der Appretirmaschine di- I rect auf die Trockentrommeln. Die rotirenven Bürsten sind mit Bürsten be- I setzte Walzen, welche über einander angebracht sind I nnd zwischen denen die Waare in horizontaler Rich- I tung hindurchgeht. Die Bürsten bürsten die in dem I Zwischenräume der weitmaschigen Waare enthaltene I Appreturmasse fort. Nach dem Passiren der Bürsten läuft die Waare, I gleichgültig ob CanevaS oder Futtergaze, hinterein- I ander über die mit Dampf geheizten Trockentrom- I mein, wird auf diesen getrocknet und kann hinter I den Trockentrommeln direct aufgebäumt werden. Sie I ist damit fertig. Wenn man will, so kann man I auch eine Pressung erfolgen lassen. Es ist dies I aber nicht unumgänglich nöthig. Bei Canevas ist I es zweckmäßig, nachträglich zu calandern. Unter Canevas ist auch die feinmaschige Waare I verstanden, welche sich von der Futtergaze nur durch I das Fehlen der Appretur in den Maschen unter- I scheidet und ebenfalls zum Füttern von Kleidern I benutzt wird.