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156 Die gelb 'gefärbte Waare wird nur gespült und in einem lauwarmen Bade, welches 20 Loth zu einem dünnen Kleister verkochte Stärke und die Auflösung von 2 Loth Leim enthält, zehn Minu ten umgezogen, abgewundcn und dann auf einem frischen Fuchsin bade nach Muster gefärbt. Appretur für Buchbinderlemen. Auf 100 Liter Masse. Man weicht 7 Pfd. Leim in Wasser ein, kocht auf, rührt in die Masse 10 Pfd. Kartoffel stärke und bereitet daraus einen gleichmäßigen Kleister, indem man noch einmal aufkocht. Man appretirt auf einer gewöhnlichen Stärkmaschine mit der 60° warmen Masse. Alsdann wird die Waare am besten auf Trommeln getrocknet und calandert. Sollen in die Leinwand Rippen eingepreßt werden, wie es für Nachahmung von Chagrin leder u. s. w. nöthig ist, so müssen die Rippen in die Eisenwalze des Calanders eingeschnitten sein. Soll die Waare moirirt sein, so sprengt man dieselbe, legt sie auf einander und läßt sie in dop pelter Lage durch den geheizten Calander hin durchlaufen. Die oben angegebene Appretnrmasse überdeckt die Waare, so daß farbiger Stoff leicht ein weiß liches Ansehen bekommt. Um dies zu vermeiden, färbt man die Appreturmaffe an. (Schluß folgt.) Drmkcrei der Wolle. Mittelgrün für Wollendruck. Plan verdickt , 4 Quart Fustikholzextract von 4° 8. mit Gummi Tragant und löst in der Flüssigkeit 8 Loth Alaun, 4 Loth Oxalsäure, rührt kalt und setzt 4 Loth Zinncompvsition von 55° 6. sowie '/I Pfd. Jndigcarmin. hinzu. Dunkelgrün für Wollendruck. 3 Quart Quercitronextract vou 12° 8. verdickt man mit Gummi Tragant und setzt 2 Pfd. Alaun, 1)4 Pfd. Judigoextract und 8 Loth Zinncomposition von 55° 8. hinzu. Kurze Berichte aus der Fachliteratur. (Fortsetzung aus No. 19.) > 1 Gr. des zu untersuchenden Anthracens oder Rohproductes wird in 45 ccm. kochendem Eis essig in einem Kolben gelöst, die Lösung filtrirt und derselben in kleinen Portionen eine Auflösung von 10 Gr. Chromsäure in 5 ccm. Wasser und 5 ccm. Eisessig hinzugefügt. Dabei trägt man Sorge, daß die Flüssigkeit während des Zusatzes nie aufhört, schwach zu kochen. Man setzt von der Lösung so lange hinzu, bis die Farbe derselben dauernd gelb ist, oder bis ein Tropfen der Lösung, aus eine blanke Silbermünze gebracht, nach einigen Minuten einen röthlichen Fleck von chromsaurem Silber erzeugt. Ist dies der Fall, so läßt man erkalten, verdünnt allmählich mit 150 ccm. Wasser, läßt einige Stunden stehen, filtrirt, wäscht den Rückstand auf dem Filter zuerst mit Wasser, dann mit sehr verdünnter heißer Kalilauge und schließlich nochmals mit Wasser aus, trocknet bei 100° 6. und wägt. Nach der Wägung entfernt man das Anthrachinon so schnell als möglich vom Filter, wägt letzteres zurück und hat, wenn man letzteres von dem Gesammtgewicht fubtrahirt, das Gewicht des Anthrachinons, aus welchem man leicht das des reinen Anthracens berechnen kann. Luck fand, daß uuter den angegebenen Verhältnißen 0^010 An- thracen in dem Filtrat gelöst bleiben, welche, soll die Bestimmung ganz genau sein, dem gefundenen Gewicht zu addirt werden müssen. Es versteht sich, daß die angewendete Chromsäure vollkommen rein sein muß. Es wäre sonst die ganze Bestim mung unsicher. Ueber die Entstehung der Bezeichnung „Mungo" für gewisse Sorten Kunstwolle wird im „D. Wol lengewerbe" Nachstehendes mitgetheilt. Vor einigen Decennien kam ein genialer Kopf auf den Gedan ken, ob es nicht thunlich sei, die alten Lumpen in den Zustand von Wolle zurückzuführen. Der Mann wohnte in N°rkshire in England. Als er seine Idee einem Kapitalisten mittheilte, bemerkte dieser: