4 Färberei der Seide. Maisgelb auf Seidengarn. Die Seide wird ausgekocht und gewaschen. Man bestellt die Flotte mit der Auflösung von Pikrinsäure, etwas Anilinorange und Es sig ini Verhältniß der zu erzielenden Nuance und färbt in dieser Flotte bei 35—40" R. aus. Pensä auf Seide. Man bestellt die Flotte mit der Auflösung von Methylviolett, setzt etwas Weinsteinsäure hinzu und färbt die ausgekochte und gewaschene Seide bei 50° R. aus. Kurze Berichte aus der Fachliteratur. (Fortsetzung aus No. 47.) Fände dies statt, so könnte man die Einwirkung auf den Stoff auch durch Kaliumeisencyanid verhindern, welches bekanntlich das Chromoxyd und sogar das Bert Guignet in Chromsäure ver wandelt. Man wird also eine andere Erklärung der ei- aenthümlichen Reaction suchen müssen. Die Chrom säure scheint der Faser Wasserstoff zu entziehen und einen neuen Körper zu bilden, welcher unter dem Einfluß eines Alkali zerstört wird. Höchst interessant ist die Angabe, man könne mit den angegebenen Reactionen erkennen, ob das Weiß oder Gelb auf blauem Küpengrund durch Reservage oder Enlevage erzeugt ist. Geschah es durch Enlevage (Aetzpapp) so wird das Gewebe bei Behandlung mit einem Alkali an gegriffen. — Camille Köchlin beobachtete, daß der Frost die äußeren Theile eines in der Küpe blau gefärb ten Baumwollenstückes beträchtlich bleicht. — Marineblau auf Seide erhält man durch Unterfärben mit Indulin und Aufsetzen mit irgend einem Anilin blau, welches kein Lichtblau zu sein braucht. — Charakteristisch für die französische Färberei ist die Anwendung von Curcuma und Orlean auf Wolle. Saumon auf Wolle wird in ei nem im »hlonitsur cks !a Dsiuturs« mitgetheilten Recept durch Grundiren mit Curcuma und Nü- anciren in einem schwach mit Essigsäure versetz ten Fuchsinbade hergestellt.— Als ob man diese Nüance nicht weit schöner und einfacher aus einem alten Pcuceau-Bade, also mit Flavin und Co chenille färben könnte! Ans Seide erzielt man das Saumon durch Grundiren mit Orlean und Ueberfärben in einem schwachen Safflorbade. — Scala ließ sich folgende Verfahren zur Her stellung lehhafter und echter Blaus auf Wolle, Leinen und Baumwolle nük großer Jndigo- ersparniß patentiren. Wir geben diese Verfahren einfach wieder. Für Wolle und Tuch löst man in einem pas senden Gefäß mit Wasser eine hinreichende Quan tität Orlean. — Der Orlean wird wohl vorher mit Soda auf gekocht und erst diese Lösung der Flotte zugefügt werden müssen. Die Red. Man taucht die Wolle zehn Minuten bei 70— 80° 0. in das Bad, wäscht kalt und bringt in ein anderes Bad von 40° 6., welches auf je 40 Kilo Wolle3—4 Kilo flüssiges Orseilleextract nud 1 Glas (?) Schwefelsäure enthält. Hier be handelt man die Wolle zehn Minuten, erhitzt eiue Viertelstunde laug zum Kochen, wäscht schließlich und führt die Waare in die Küpe. Die gebrauch ten Bäder macht man für die nächste Färbung durch Zufügen neuen Farbmaterials brauchbar. Den Orlean präparirt man durch Aufrühren desselben in heißem Wasser, Durchschlagen der Flüs sigkeit durch ein Sieb und Zufügen von 4 Kilo Pottasche auf 5 Kilo Orlean und 90 Liter Wasser. (Fortsetzung folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 813) Woher bezieht man Cadmium metall zur Herstellung von llnune äs Oaännum und Rouge äs Oaämium und zu welchem Preise? R. in R. 814) Ist beim Roths ärben derWolle mit holländischem Krapp ein anderes Verfahren einzuschlagen als bei Verwendung von schlesischem oder eiuem Gemisch aus beiden Sorten, und kann durch Zusatz einer Beize oder Zugabe von Kalk bei dem holländischen Krapp lebhaftere Färbung und größere Ergiebigkeit erreicht werden? ». in ö. 815) Beim Auffärben eines Iaquets aus Plüsch legten sich die Haare des Plüsches völlig nieder. Was ist zu thun, um dieselben wieder auf- zurichteu? D. in l). 816) Woher bezieht mau Walkererde? 6. in N.