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dings finden wir Federn, bei welchen beide Fahnen hälften verschieden gefärbt sind. So erzepgt man Federn rosa nnd weiß, blau und roth u. s. w. So überraschend dies auf den ersten Augen blick sein wag, so ist doch die Darstellung solcher Federn bei einiger Vorsicht nicht schwierig. Es ver steht sich, daß die Feder nur halb cingetaucht wird, und zwar muß dies geschehen, während die Feder straff ge - spannt ist. Zu diesem Zweck bedient man sich eines quadratischen hölzernen Rahmens, in welchem eine Seite fehlt. (Fortsetzung folgt.) Färberei der Wolle. Purpur auf Wollengarn. Auf 10 Pfv. Man bestellt den Kessel mit Pfd. Weinstein, Pfd. Alaun, 5 Loth Doppelt-Chlorzinn und 5 Loth Ziunsalz, löst in der Flotte circa '/, Pfd. Cochenille ammonicaale und giebt noch 5 Loth gemahlene Cochenille hinzu. Man kocht alles auf, schreckt ab, geht mit der Waare ein und färbt fertig. Man kann die Farbe indessen auch mit demsel ben Sud darstellen, wie für Scharlach angegeben, muß aber in diesem Falle weniger Oxalsäure und mehr Cochenille ammoniacale verwenden. Die Cochenille ammoniacale kann man Herstellen, indem man 5 Pfd. rohe Cochenille mit 6 Pfd. Salmiakgeist unter fleißigem Umrühren langsam erhitzt, bis die Flüssigkeit schließlich zum Kochen kommt. Mau dampft dann vorsichtig unter stetem Rühren ein, bis man eine syrup ar tige Masse erhält. Druckerei der Wolle. Grau auf Wolle. ^ Pfd. Blauholzextract von 1ö° L., 4Loth Jndigcarmin, Pfd. Eisenvitriol und Pfd. Essigsäure werden mit der nöthigen Menge Gummi-Tragantschleim zu einer Druckmaffe zusammengerührt. Je nachdem das Grau Heller oder dunkler sein soll, nimmt man mehr oder weniger Trag autsch leim von passender Stärke. Lappenfärberei. Das Waschen weißer getragener Stoffe aus Wolle, und Seide. Weiße wollene Stoffe, sowie solche, welche mit Seide besetzt sind, können ans folgende Art leicht und sauber gewaschen werden. Mau wäscht zuerst die Waare mit Marseil ler Seife, und zwar auf zwei verschiedenen Wäs sern. Dies geschieht am besten so, daß man in das Faß, in welchem das Waschen vorgenommen wird, ein hölzernes Brett schräg einstellt, welches mit ei nem wellenartig gebogenen Zinkblech überkleidet ist. Man legt nun die Hände auf die zu reinigen den Lappen und reibt dieselben auf dem wellenför mig gebogenen Zinkblech hin und her, indem man immer wieder in das Seifenwasser eintaucht. Nachdem die Stoffe ziemlich gereinigt, gießt man das gebrauchte Wasser fort, nimmt frisches und wiederholt die Operation in derselben Weise. Man spült nun die Waare in kaltem Wasser gut aus und schwefelt über Nacht. Am andern Morgen spült man wieder mehrere Male recht sauber aus und rührt nun in reinem kaltem-Wasser Zinkweiß und Ultramarin auf, so daß die Flüssigkeit milchig getrübt und bläulich erscheint. In diesem Wasser arbeitet inan die Waare her um, wirft sie in die Centrifuge, schwingt ab und trocknet. Die so behandelten Lappen zeichnen sich durch große Weiße und frisches Ansehn aus. Handelt es sich um weiße Seide, z. B. Crspe de Chine-Tücher, so wäscht man wie oben an gegeben, zuerst mit Marseiller-Seife, schwefelt gerade ebenso und spült aus. (Fortsetzung folgt.)