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90 Schwarz. Auf 1 Pfd. Man giebt der Seide einen drei- bis vierfachen Grund mit salpetersaurem Eiseu, degommirt dann und macht blau mit 6 Loth blausaurem Kali und Pfd. Salzsäure, spült zwei Mal in Wasser und stellt auf ein heißes Bad aus 1'/, Pfd. Catechu. Hier nimmt man drei Mal um, schlägt auf, setzt dem Bade 3 Loth Salzsäure hinzu, geht wieder ein und läßt vier Stunden un ter öfterem Hantiren in dem Bade. Man spült in warmem Wasser und färbt aus in einem Bade aus 1'^ Pfd. Blauholz und Pfd. Seife. Man geht bei 80° R. ein, nimmt sieben Mal um, spült und geht nun mit der Seide auf ein kaltes 3° ö. starkes Bad von salpetersaurem Eisen. Hier läßt man die Seide ein paar Stunden, spült und geht ans ein frisches, 50° warmes Bad aus ^ Pfd. Catechu, läßt drei bis vier Stunden darin, spült und färbt nochmals in einem Bade aus 1'/, Pfd. Blauholz und '/, Pfd. Seife bei 60° k. Man nimmt fünf Mal um und erhitzt das Bad auf 80°. Schließlich wird gespült und avivirt in einem Bade, das auf je 10 Pfd. Seide Quart Essig und 10 Loth Oel enthält. Wosa auf Seide. Man lost Sasfranin in kochendem Wasser, gießt von der klaren Lösung einem handwarmen Färbebade nach Bedürfniß zu, geht mit der Seide ein, hantirt, schlägt auf, setzt neue Farbstofflvsung zu, geht wieder ein und fährt fo fort, bis die ge wünschte Nüance erzielt ist. Man avivirt dann in einem frischen Bade mit etwas Essigsäure. (Wird fortgesetzt.) Färberei der Tuche. Dunkelblau auf Tuch. (Vergl. Frage 848.) 4 Stück Waare siedet man eine Stunde lang mit 1 Pfd. chromsaurem Kali, 2 Pfd. Wein steinpräparat, 2 Pfd. Schwefelsäure und Pfd. Kupfervitriol, läßt im Sud über Nacht liegen und färbt auf frischer Flotte mit 3—4 Ei mern Blauholzbrühe je nach Nüance aus. Nach einer halben Stunde dreht man das Tuch auf den Haspel und giebt die klare Lösung von etwa 2 Lth. bläulichem Methylviolett in die Flotte und läßt, ohne zu kochen, die Waare uoch 20 Minuten darin. Man wäscht dann kalt aus. Je blauer das Methylviolett, umso blauer wird die Nüance. Diese Farbe ist weit billiger als Kaliblau, schmutzt nicht ab und giebt, mit Salpetersäure genetzt, sehr schöne gelbe Leisten. Plüsch-Färberei. Gelb auf Plüsch. Man treibt den Kesiel mit Stärke und Dop- pelt-Chlorzinn aus und setzt auf je 2 Stücke breiter Waare '/» Pfd. Oxalsäure, ^ Pfd. Zinnsalz und 5 Loth Flavin hinzu, läßt eine halbe Stunde kochen und röthet auf demselben Bade mit Cochenille. Hat man mehrere Partien zu färben, so färbt man erst hinter einander gelb an und röthet dann ab. ^appensärberei. Braun auf halbwollenen Kleidern. (Vergl. Frage 843.) Auf 5 Pfd. Waare. Mau kocht 1 Pfd. Catechu in Wasser ab, läßt abfetzen und löst 4 Loth Kupfervitriol in der Flüssigkeit auf. In das klare Bad legt man das Kleid ausgcbreitet hinein und läßt es eine Stunde darin liegen, nimmt heraus, drückt ab und bringt es auf ein kochendes Bad aus A Pfd. Wein stein und '/« Pfd. chromsaurem Kali, läßt eine halbe Stunde kochen, nimmt heraus und färbt ebenfalls kochend mit 1 Pfd. Rothholz und Pfd. Gelb Holz. Nachdem die Waare eine halbe Stunde gekocht hat, schlägt man auf und sieht nach, ob die Nüance nach Wunsch ist. Ist dies nicht der