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85 je hoher die Erwärmung ist. .Jeder Körper ohne Ausnahme besteht aus einer unendlich großen Menge kleinster Theilchen, welche nicht mehr theilbar sind und den Namen Untheilbare oder Atome führen. Wird ein Körper erwärmt, so entfernen sich die dicht an einander stehenden Theilchen von einander, und in Folge dessen wird der von dem Körper ein genommene Raum größer oder mit anderen Wor ten, der Körper dehnt sich aus. Liegen die Atome fest an einander, so ziehen sie sich gegenseitig ddr Art an, daß es schwer ist, sie von einander zu trennen. Sic bilden so die festen Körper. Wird ein fester Körper — der' aber in seinen Bestand- theilen durch Erhitzung nicht verändert werden darf — erwärmt, so entfernen sich die Atome von ein ander. Diese Entfernung sinket in so geringen Grenzen stgtt, daß wir sie äußerlich nicht roahr- uehmen können; indessen ist sic durch die Vergröße rung des Volumens sehr wohl nachweisbar. iFortsetzung folgt.) Fragen zur Anregung und Beantwortung. 869) Was versteht man unter Beizsalz? Dasselbe wird als Sud für alle Farben ans loser und gesponnener Wolle wie Tuch u. s. w. benutzt? II. in L. 870) Wie kann man auf Sam niethüten ein schönes Bismarck und Kastanienbraun färben. Mit Anilinbraun, Schwefelsäure und Pikrinsäure erhielt ich die Farbe nicht dunkel genug. Auck wird die Farbe grünlich und der Sammet verliert seinen Glanz. L. in I?. 871) Wie erzielt man auf schwarzen oder dunkelfarbigen Tuchen durch bloßen Druck haltbare weiße oder hellfarbige Streifen? L. in 8. 873) Wir färben unsere Garne scharlach wie folgt. Pfd. Zuckersäure, 11 Loth Zinn salz, Loth Flavin, Cochenille nachBedürf- uiß auf 10 Pfd. Garn. Die Farbe fällt sehr schön aus, wird aber nach mehrmaligem Waschen sehr bläulich. Wie ist diesem Uebelstande abzuhelfen? L. in 2. Frage-Beantwortung. Bei dem in Frage 863 geschilderten Verfahren mußte bei 80° R. gefärbt werden. Der Sud ist ein wenig scharf, wahrscheinlich um die Farbe bes ser walkecht zu machen. Man verwende folgenden Sud. Auf 10 Pfd. Wolle.- 1 Pfd. Alaun, 2 Lth. chromsaures Kali, 20 Lth. Weinstein, 12 Lth. Jndigc'armin, 3 Lth. Zinnsalz. —Ausfärben mit 2—3 Pfd. Blau Holz bei 80° U. 8. in L. Die jetzt in Berlin gebauten neuen Strähn- druckmaschinen (Frage Ü64) sind unbedingt die besten bisher dagewesenen. Sie arbeiten mit dop pelten Walzenpaaren. Die Fadendruckmaschi nen haben sich in ihrer Construktion in neuerer Zeit nicht geändert. H. in k. Kaliblau (Frage 865) färbt erfahrungsmäßig immer ab. Man färbe deshalb folgendes Holz- blau auf der Wolle. — Auf 10 Pfund Wolle.- 1 Pfund Alaun, '/, Pfund Weinstein, 2 Loth chromsaures Kali, 1 Loth Kupfervitriol, '/, Loth Zinnsalz, und 4 Loth Schwefelsäure. Drei Viertelstunden kochen. Ausfärben mit 1—2 Pfd. Blauholz je nach der Dunkelheit der Nuance. Nach dem Farben sicht die Farbe ein wenig roth aus, wird aber schön blau, wenn die Waare gewalkt wird. Durch Zusatz von mehr Alan» zum Sud widersteht die Farbe besser der Walke. 8. in L. Zur Verhütung des Auslaufens der Farbe ans den naßgemachten Pfeifen (Frage 866) gilt dasselbe wie für Frage 865. 8. in 8. Reseda auf Wolle färbt man schön und luftecht (Frage 867) wie folgt. Auf 10 Pfund Wolle.- 2 Pfund Alaun, Pfund Weinstein. Drei Viertelstunden sieden. Ausfärben mit Gelb holz, Rothholz undJndigcarmin nach Muster. Soll die Farbe echter sein, so verwendet man Gelbholz und Blauholz. 8. in L. Der in Frage 868 beschriebene Uebelstand hat seinen Ursprung in einer Unachtsamkeit beim Fär ben. Die Waare wurde jedenfalls nicht glatt ge haspelt, und wahrscheinlich war die Kufe für die Waare zu klein. Die kniffige Waare läßt sich durch Aufdecatiren wieder gut machen. D. in kd