Volltext Seite (XML)
8 SECTION MARIENBERG. charakteristisch; zwischen Signal 483,4 und Schmidts Holzschleiferei bei Falken bach; zwischen Hilmersdorf und dem Kiesholz; zwischen Gross-Rückerswalde und Station Gelobt Land; bei Signal 556,9 unweit Neundorf; Böhme’s Steinbruch bei Wüstenschletta). Zwischen Sign. 649 und dem Hirschstein bei Marienberg nimmt das ebenfalls durch grosse, den weissen Glimmer fast verdrängende Schuppen von Biotit ausgezeichnete Gestein eine ziemlich grobkörnige Textur an. Quarz und Feld- spath herrschen aber hier ihrer Quantität nach sehr über den Glimmer vor. Auch ein bei den oberen Häusern von Geringswalde durch Steinbruchsbetrieb auf geschlossener körnig-flaseriger Gneiss zeigt zahlreiche isolirte, ziemlich grosse Biotit blätter, deren Parallelismus indess nicht so deutlich hervortritt, wie bei dem charakte ristischen Gneisse des grossen Risses. Eine, durch ihren besonderen Reichthum an Glimmer ausgezeichnete, fast glimmerschieferartige Modification des körnig-flaserigen Gneisses ist wegen ihres Vorkommens bei Rittersberg, in der Nähe, aber jenseits des Ostrandes von Section Marienberg, von H. Müller als Rittersberger Gneiss be zeichnet worden. Auch auf letzterer Section besitzt sie eine grosse Verbreitung. Der Glimmer bildet in ihr grössere, ausgedehnte, gebogene Schuppen und Häute, an deren Zusammensetzung der Muscovit einen fast vorwiegenden Antheil nimmt, wo bei die Biotitblättchen hier und da eine zum Hauptbrucli senkrechte oder wenig stens stark geneigte Stellung zeigen. Das Gestein löst sich bei der Verwitterung in lauter dünne Blätter, Lamellen und Schuppen auf, an denen Quarz und Feld- spath meist nur noch auf dem Querbruch deutlich sichtbar bleiben. Die Umgebung des Tropperstollns bei Wolkenstein, der Abhang zwischen Sign. 697,1 und dem Teichvorwerk bei Gross-Rückerswalde, das rechte Gehänge des Zschopauthaies NW. Sign. 500, sowie die Halden von St. Johannis Fundgrube bei Wolkenstein sind als Localitäten hervorzuheben, wo der Rittersberger Gneiss seine typische Ausbildung zeigt. Von mehr untergeordneter Bedeutung ist eine Abänderung des Hauptgneisses, die sich vom normalen Gestein durch mehr kurzflaserige, kleinkörnige bis körnig schuppige Textur und Zurücktreten des nur in kleinen, nicht zusammenhängenden, unvollkommen parallel gestellten Schüppchen vorhandenen Glimmers unterscheidet (Felsen oberhalb Schmidt’s Holzschleiferei, Abhang NO. Schindelbach). — Von den oben genannten Gemengtheilen des Hauptgneisses bilden Quarz und Feldspatli hier und da grössere accessorische Bestandmassen, an deren Zusammensetzung nicht selten auch Turmalin theilnimmt. Am linken Gehänge des Thälchens unter halb Neundorf fand sich dieses Mineral in bis zolllangen und mehrere Millimeter dicken zerbrochenen, säulenförmigen Krystallen. In der Gegend von Marienberg (Eisenbahneinschnitt am Schlettenberg) tritt Turmalin ziemlich häufig als accessorischer Gemengtheil des Gneisses auf. Ebenso unweit des Plattengutes bei Wiesa, an der Strasse von Station Gelobt Land nach Gross-Rückerswalde, bei Sign. 743,2, westlich der Jagdsäule unweit Marienberg etc. Das häufige Vorkommen des Tur malins als accessorischer Gemengtheil des zweiglimmerigen Gneisses ist vielfach auch durch das Mikroskop nachgewiesen worden (Sauer). Rutil fand sich in einer Feldspathausscheidung des Hauptgneisses