Volltext Seite (XML)
Construction von Thermometern. ; 81 werden soll, und ausserdem auch mehr um auf dieselbe An zahl Theilchen zu wirken, die mehr Widerstand darbieten. n ) Mit grösserem Rechte könnte befürchtet werden, dass der von Luft befreite Weingeist die im oberen Röhrenende be findliche Luft in sich aufnähme. [272] Aber das kann nicht viel sein im Vergleich mit der entwichenen Menge, besonders wenn man wenig eingeschlossen hatte. Wenn später diese geringe Quantität wieder austräte, so wird sie den Gang des Thermometers nicht merklich stören. Dem wird man bei pflichten, wenn man die Menge der vor dem Zuschmelzen des Thermometers abgeschiedenen Luft zu beurtheilen vermag. Es erübrigt uns mithin zu bestimmen, welches Volumen Luft von der Dichtigkeit der umgebenden aus dem Weingeist vertrieben wird und um wie viel das Weingeistvolumen durch die eingeschlossene Luftmenge vergrössert wird. Es wäre der Physik dienlich, wenn wir weniger vage Vorstellung hätten von der Luftmenge, die Weingeist, Wasser und andere Flüssig keiten enthalten. Man kennt die Thatsache, man weiss, dass die Menge nicht gering ist, vielleicht überschätzt man dieselbe; aber noch niemals ist sie mit geeigneten Apparaten gemessen worden; vielleicht sind unsere Thermometer dazu besonders geeignet. Auch kann man mit denselben die in beliebigen Flüssigkeiten enthaltenen Mengen und selbst die in einigen festen Körpern ebenso gut bestimmen, wie die Kälte und Wärme. Wir wollen hier bloss andeuten, was wir gethan haben, um die der Regelmässigkeit der Thermometer schäd liche Luftmenge zu messen. Man wird aber finden, dass es gut wäre, die Versuche in anderem Interesse zu erweitern. Herr Mariotte hat ein einfaches, sinnreiches Verfahren, wie er denn stets sich solcher bedient, angegeben, um die in einem Wassertropfen enthaltene Luft zu schätzen. Er nahm einen kleinen Fingerhut aus Glas, füllte ihn mit Oel bis zu einer gewissen Höhe und stellte ihn über einen Wassertropfen. Mittelst einer Flamme erwärmte er den Tropfen; die Wärme trieb die Luft aus, dieselbe stieg in dem Fingerhut empor, sammelte sich dort an, und setzte den Beobachter in den Stand, die im Tropfen eingeschlossen gewesene Luftmenge zu beurtheilen. [273] Ich habe Grund zu der Annahme, dass verschiedene Umstände in diesem Versuche dazu beigetragen haben, die genannte Quantität zu überschätzen; jedenfalls ist die Methode eine recht grobe, während unsere Thermometer uns sehr präcise Messungen gestatten. Um die Verwendung Ostwald’s Klassiker. 57. 6