4 Daniel Gabriel Fahrenheit. hoffte mit demselben das so sehr ersehnte Experiment anstellen zu können. [2] Die Herstellung solch eines Thermometers gelang und (trotz vieler Mängel) entsprach es meinem Wunsche; mit grösster Spannung und Freude betrachtete ich nun den wah ren Hergang 1 ). Drei Jahre waren seitdem vergangen, in denen ich optische und andere Arbeiten vorhatte, als ich mich daran machte, zu untersuchen, ob auch andere Flüssigkeiten einen festen Siede punkt hätten. Die Resultate der Versuche zeigt nachstehende Tabelle, deren erste Columne die angewandten Flüssigkeiten enthält; die zweite ihr specifisches Gewicht; die dritte den Wärmegrad, den jede Flüssigkeit beim Sieden erreicht. Flüssigkeiten Specifisches Gewicht bei 48° Wärme Wärmegrad, der beim Sieden erreicht wird Spiritus od. Alkohol . 8260 176 Regenwasser 10000 212 Salpetersäure 12935 242 Aschenlauge 15634 240 Vitriol-Oel 18775 546 Ich glaubte das specifische Gewicht jeder Flüssigkeit hin zufügen zu müssen, damit die von Anderen bereits ange- stellten oder noch anzustellenden Versuche, wenn sie von den meinigen abweichen, mit denselben verglichen werden und der Grund dafür auf ein anderes specifisches Gewicht zurück geführt werden könne. Uebrigehs sind obige Versuche nicht zu gleicher Zeit angestellt und daher könnten die Flüssigkeiten nicht von ein und demselben gleichen Grade der Wärme affi- cirt worden sein; da aber in verschiedener Weise und ungleich das specifisehe Gewicht verändert wird, habe ich alle Werthe auf 48 Grad bezogen (ein Stand, der auf meinen Thermo metern gerade auf der Hälfte steht zwischen dem untersten Punkte strengster Kälte, wie man ihn durch Mischung von Wasser, Eis, Salmiak oder Seesalz erhält, und dem Grad von [3] Wärme, wie er im Blute des gesunden Menschen gefunden wird). Flüchtige Oele fangen auch bei einem bestimmten Grade an zu sieden, aber während des Siedens vermehrt sieh ihr Wärmegrad. Vielleicht deshalb, weil die flüchtigeren Theile