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24 Rene Antoine Ferchault de Rdaumur. Geschick vorgegangen, er hat Luft angewendet, die mit Queck silber abgeschlossen war; im siedenden Wasser hat er diese Luft ausgedehnt, die bei ihrer Erwärmung das Quecksilber erhob bis zu dem festen Punkte des Herrn Amontons. Mit telst dieser Luft-Quecksilber-Thermometer hat er andere, mit Weingeist gefüllte, verglichen und graduirt. Aber die Ver schiedenheiten der Luft, je nach dem Wetter, der Jahreszeit, dem Lande, gestatten kaum anzunehmen, dass diese erstge nannten Thermometer geeignet seien, das erhoffte Ziel zu er reichen. Wenn diejenigen, welche Herrn Amontons’ Versuche über die Ausdehnung der Luft bei verschiedener Belastung haben wiederholen wollen, andere Resultate gefunden haben, als dieser so exact arbeitende Akademiker, so ist vielleicht nur die eingeschlossene anders beschaffene Luft daran schuld. Uebrigens ist der genannte Uebelstand keinesweges der ein zige , der da verhindert, dass dieses Thermometer den geist vollen Erwartungen des Erfinders entspreche. Der mittlere Zustand der Luft, den er voraussetzt, und den er sehr ober flächlich bestimmt, die Schwierigkeit, Kugeln und Röhren von gleicher Capacität zu beschaffen, eine praktisch schwer zu überwindende Schwierigkeit; ferner die Vermehrung des Luft volumens, die die Spannkraft derselben vermindert und die Wirkung nicht so erscheinen lässt, wie man es nach der Ur sache erwarten müsste und deren Maass sie sein sollte; kurzum, viele Schwierigkeiten, die genau hervorzuheben weitläufig wäre, wie z. B. die verschiedenen Reductionen in Folge des variablen Atmosphärendruckes, alles dieses lässt jenes Thermometer nicht ein so präcises Instrument sein, als man es zu haben wünscht. Auch hat kürzlich ein italienischer Schriftsteller behauptet, und zu beweisen versucht, dass Amontons' Thermometer noch schlechter sei, als das von Florenz; das scheint nun starke Uebertreibung zu sein, obwohl es wahr ist, dass das alte im Gebrauch vorzuziehen wäre, aber doch nur weil jenes sehl- schwer zu construiren ist. Ich habe sehr eifrig nachgedacht über das ingeniöse Ver fahren Amontons'. [459] Alles was ich vorzuschlagen habe, ist äusserst einfach, und ich glaube, dass meine Methode uns Ther mometer geben wird, die verständlich sein werden und zwar in allen Ländern. Zuvörderst beschreibe ich meinen Grundgedanken und werde dann über die praktische Ausführung berichten. Ich benutze eine sehr ausdehnbare Flüssigkeit, nämlich Weingeist; da es aber zahllose Sorten giebt, so wähle ich