SECTION SCHWARZENBERG. 29 Kalkbruches gehören grobspäthige oder blätterige Ausscheidungen von weissem Calcit, sowie in bis zollmächtigen Trümern den Kalk stellenweise durchziehende feinfaserige Aggregate von Strontianit. Letzterer trat local in so erheblicher Menge auf, dass mehrere Centner davon gewonnen und in den Handel gebracht werden konnten. Nach einer von Dr. K. Sach SSE*) ausgeführten Analyse zeigt dieser Strontianit folgende Zusammensetzung: Kohlensaurer Strontian 90,01 Kohlensaurer Kalk 9,99 100,00 Der Kalkstein von Wildenau bildet ein einziges ge schlossenes, dem umgebenden hellen Glimmerschiefer con- cordant eingeschaltetes Lager, das durch Stollnbetrieb unter irdisch abgebaut wird. Vom Mundloch herein steht echter dunkeier Gneissglimmerschiefer und Gneiss an, Avie er am südlichen Abhange des Bieleberges in der Nähe des Stollnmundloches auch oberfläch lich allgemein verbreitet ist. Nicht weit von diesem letzteren ent fernt, setzt im Stölln selbst ein Gang von feinkörnigem Glimmer- diorit über (siehe unten S. 106 — HO), der auf beträchtliche Erstreckung an den Ulmen zum Vorschein kommt. Das Kalklager selbst scheint bereits dem hellen Glimmerschiefer anzugehören. Der Kalkstein bildet ein von Zwischenlagen fremdartiger Natur freies, compactes, seiner Mächtigkeit nach noch nicht genauer bekanntes Lager, dessen Liegendes an mehreren Stellen deutlich aufgeschlossen ist. Der Uebergang vom Kalkstein zu diesem Avird petrographisch dadurch vermittelt, dass ersterer theils nur von vereinzelten Flasern schuppigen, weissen und schwarzen Glimmers sich durchzogen zeigt, theils dadurch, dass ZAvischenlagen von reinem Kalk mehrfach mit solchen eines glimmerschieferartigen Gemenges wechsellagern, das neben vorherrschendem Quarz nur noch wenig Kalk führt und durch Häute schwarzen und Aveissen, z. Th. auch licht-grünlichen talkartigen Glimmers deutlich geflasert erscheint. In zahlreichen, grösseren, den Kalkstein durchziehenden, schlot- förmigen Hohlräumen finden sich nicht selten Ablagerungen eines braunen, eisenschüssigen Mulms, der z. Th. eckige Fragmente von Kalkstein umschliesst und Avahrscheinlich den eingeschwemmten Rück stand eines ganz zersetzten, dolomitischen, etwas manganhaltigen ') Sitz.-Ber. der uaturf. Gesellsch. zu Leipzig 1883. S. 78.