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M. 30. M. Aeimann's -eii 1886. Organ für Färberei, Druckerei, Bleichen Farbwaaren-, Buntpapiersabrikation und Droguenhaiidel. setur, Redacteur und Herausgeber I>i. M. Hleimann, Privaidocent der Färberei-Wissenschasten in Berlin. Organ des „Allgemeinen Färber-Vereins" und der „Färber-Akademie" zu Berlin. 8. August. Ziebenzehnter Jahrgang. »»«6. Ausgabe in frauMscher Sprache: „louenal äs Isintues äs dü. Nsimsnn." ^ ^ In der Zeitungspreisliste Nr. 3910, sranz. Ausgabe Nr. 528. jährlich erscheinen 48 Wochen-Nuunuern, jede 4. mit 12—24 natürlicheil Stoffmustern versehen, auch Maschineu-Zeichnuugeu in lithogr. Tafeln und Holzschnitten. Preis des Jahrgangs 20 Mark 25 Francs II Rubel iBanknoteu) 13 fl. ö. W. 1 Pfd. Sterl. 7 Dollars unter drrecter Zusendung durch die Expedition frei in s HauS. Die Annahme der ersten beiden Nummern ver pflichtet zur Abnahme des laufenden Jahrganges. Bei allen Buchhandlungen und Postämtern zum gleichen Preise. Einzelne Nummern 1 Mark. JniertionSgebühr SO Pfennige für die einmal gespaltene Nonpareilzeile oder deren Raum. Alle Zuschriften find an den Redacteur. vr. M. Rei mann. Berlin, 153 Kipenicker-Strahe, zu richten. Naeiidruek und IlebersstrunF aller Artikel dieser Fssetrliclr cleponirteii Nummer untersagt. Giftige Anilinfarben 291 Nachrichten 29L Deutsche Patente 2SS Der augenblickliche Stand der Plüsch- und re. . 29S Allalidlau (Ultramarinblau) aus Tuch und rc. . . 294 Rosa aus Parchant 294 Dunkel Drapfarbe aus Baumwollengarn . . . 295 Giftige Anilinfarben. Unter obigem Titel finden wir in einem hiesigen Fachblatte*) eine Korrespondenz, welche uns wichtig genug erscheint, sie unseren Lesern zu unterbreiten. Das erste Schreiben lautet: Giftige Anilinfarben. Wiederholt wird in den Zeitungen berichtet, daß Blutvergiftungen durch Tragen von Bekleidungsgegen- siänden, namentlich rothen Strümpfen, vorgekommen sein sollen, die fast immer einen tödtlichen Ausgang zur Folge hatten. AM meisten ist dies mit den rothen Farben der Fall gewesen, sehr selten oder nie bei den andern bunten Anilinfarben. Der letzte Fall von Ver giftung, der vor Kurzem wieder in den Blättern die Runde machte, trug sich in Breslau zu, und zwar wie folgt: Eine Frau wusch die schon getragenen roihen Strümpfe und hatte an der obern Handfläche eine kaum sichtbare Hautabschürfung. Nun trat unmittelbar nach dem Waschen eine starke Anschwellung der Hand, später die des ganzen Armes ein, und des andern Tages war die betreffende Frau in Folge der Blutvergiftung ge storben. Dieser Fall erregt mancherlei Gedanken, sowie ein gewisses Aufsehen, und es frägt sich, wie es kam, Inhalt. Moosfarbe auf Federn Kurze Berichte aus der Fachliteratur . Fragen zur Anregung und Beantwortung Frage - Beantwortung . Briefkasten Farbwaaren-Preise Vacanzen-Liste 296 296 297 297 298 298 299 ') Centralblatt für die Textil-Jndustrie. daß die mit giftiger Farbe gefärbten Strümpfe nicht schon während des Tragens, also als neu, im unge waschenen Zustande, die giftigen Eigenschaften zeigten und Uebelftände hervorriefen. Die Waschlauge vielleicht gar in größerem Gefäß, in größerer Menge angewandt und aus Seife und Soda, vielleicht gar noch aus Sal miakgeist hergestellt, dürste wohl manchem Stoff, resp. mancher Farbe die giftigen Eigenschaften benehmen, in dem sie eine Zersetzung oder auch eine Veränderung hervorbringt und so die giftigen Bestandtheile der Farbe unschädlich macht. Man kann wohl ziemlich mit Gewißheit behaupten, daß die Erkrankungen nicht von giftig sein sollenden Farbstoffen henühren, denn sonst lebte kein Färber mehr, der die künstlichen rothen Farb stoffe bisher benutzte. Ich habe mich nun an verschiedenen Stellen, die maßgebend sein dürften, über den behandelten Gegen stand eingehend erkundigt und habe erfahren, daß schon seit vielen Zähren fast alle Farbstofffabriken, die rothe Farbmaterialien Herstellen, alle ihre Produkte giftfrei Herstellen und als solche unter Garantie verkaufen. Als man früher fast keinen anderen rothen Anilin- farbstoff als Fuchsin kannte, wurde dieser vielfältig in der Färberei benutzt, und gerade zu dieser Zeit enthielt Fuchsin eine sehr kleine winzig erscheinende Menge von Arsenik nehmltch 0,002°/o. Bedenkt man nun, daß wohl sehr selten die Hände des Färbers oder der Färberei-Arbeiter vollständig Lfsotieint viel' lüal im ^onat. — Line l/Iustei-ksk-ts mit 12 Stotfmustei'n im I/Ionat. — Iliustrstionvn in ttvlrseknitt unä t.itkogl'Äpiiiv.