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578 Quantitative Veränderungen des Urins. §. 103. weitere Mengen beider werden mit der Nahrung eingeführt. Im Gehirn kommen nach Zülzer (Harnanalyse p. 140) auf 100 Theile N etwa 24 Th. Ka und 8—9 Th. Na, im Muskelfleisch 9—10 Th. Ka und 1,6—2,3 Th. Na. Andrerseits finden sich die Alkalien gelöst, und zwar das Ka in den Zellen (Muskelzellen, Blutkörperchen), das Na CI in den Paren chymflüssigkeiten (Blut, Chylus, Lymphe etc.). Beim Zerfall der Gewebe muss daher der Kaliumgehalt des Harnes bedeutend steigen. Dagegen ist die Grösse der Natriumausscheidung fast nur von der Menge der eingeführten Natronsalze, namentlich des Chlornatrium, ab hängig, weil die Gewebe nur minimale Mengen desselben enthalten. Beim Hunger sinkt daher die Natriumausscheidung ganz bedeutend. Auch für die Alkalimetalle ist von Zülzer die Wichtigkeit ihrer relativen Grösse zum N betont worden, da man annehmen muss, dass die durch Gewebszerfall freigewordenen Mengen das gleiche Yerhältniss zur Natriumausscheidung zeigen werden, wie es sich in den Geweben selbst findet, und daher Anhaltspunkte gegeben werden für die Beantwortung der Frage, welche Gewebe am Zerfall betheiligt sind. Diese relativen Werthe müssen nach Zülzer denen der abgeschiedenen Phosphorsäure parallel verlaufen, da die Alkalien in gleicher Weise wie diese auf die Gewebe vertheilt sind, ihre Menge im Gehirn weit grösser ist als im Muskel; natürlich müssen andere Quellen beider möglichst ausgeschlossen werden können. Fütterungsversuche mit Gehirn ergaben eine relative Menge von Ka = 19, von Na = 6, während solche mit Blut 13, resp. 8,6, mit Kindfleisch 10 resp. 3,8 ergaben. Zülzer (Harnanalyse p. 140) fand bei gemischter Kost: Ka Na absolut 2,513 4,332 relativ 16,5 28,4 absolut 5,071 6,621 relativ 27,1 35,4 absolut 3,486 3,053 relativ 24,2 21,2 Durchschnittlich werden nach ihm auf 100 Theile N im Tage 25 Theile Ka und 40 Theile Na abgeschieden. Auf die einzelnen Tageszeiten gruppiren sich diese Mengen folgendermassen: 26-jähr. Mann 34-jähr. Mann 38-jähr. Mann Ka relativ. Na relativ. V ormittags Nachmittags Nachts 40 30 30 ' 50 20 40 Unter den Krankheiten sind vor Allem die acuten fieberhaften Pro- cesse von Salkowski einer genauen Untersuchung unterzogen worden. In der Krise, also zu einer Zeit, wo die Nahrungsaufnahme sehr gering ist, betrug die Kalimenge doch noch immer 0,422 Grm.; diese muss man mithin auf Kechnung der zerfallenen Gewebe setzen. Wenn der Ge webszerfall mit der Entfieberung aufhört, so sinkt die Kaliumausscheidung ganz bedeutend, sodass sie im Minimum 7mal niedriger gefunden wird als während des Fiebers. Bedingt wird diese Yerminderung einerseits