Durch die Anschaffung moderner Geräte für Diagnostik und Therapie gelang es, Anschluß an den allgemeinen wissenschaftlichen Entwick lungsstand der modernen Psychiatrie zu finden, so daß heute alle ein schlägigen Untersuchungs- und Behandlungsmethoden auch in Zscha draß durchgeführt werden können. Dazu gehört u. a. die vor wenigen Monaten eröffnete Abteilung für Elektroenzephalographie. In der weiteren Entwicklung ist der Aufbau einer neurologischen Abtei lung geplant. III Die Klinik für Lungenkrankheiten Friedrich Anstett In der Landesanstalt Zschadraß bestand seit langem eine kleine Lungen abteilung, die insbesondere in den zwanziger Jahren auch durch wissenschaftliche Veröffentlichungen hervorgetreten ist. Während des letzten Krieges breitete sich die Tuberkulose in besonders starkem Maße aus. Das läßt sich auch an der Bettenzahl der Tuberkulose abteilung der Landesanstalt Zschadraß ablesen. 1941 waren es 130 Bet ten, 1943 243 Betten, 1944 528 Betten und bei Kriegsende 688 Betten. Diese Betten waren stets voll ausgenutzt. Zeitweise war die Anstalt überbelegt. Nach dem Ende des Krieges war die Ernährungslage unge mein angespannt, und die damaligen Leiter der Anstalt hatten große Sorgen, ihren Patienten ein Minimum an Kalorien verabreichen zu können. Die Gebäude waren in trostlosem Zustand. Die Patienten mußten in großen Sälen, in denen die Betten sehr dicht standen, unter gebracht werden. Die technischen Einrichtungen ließen zu wünschen übrig. In den Jahren nach dem Kriege gelang es, durch Bettenauf lockerung, durch kostspielige bauliche Maßnahmen und durch unend lich mühsame, viele materielle und geldliche Mittel verschlingende Reparaturen die Krankengebäude wohnlich zu gestalten und kleine Zimmer für die Patienten, Aufenthaltsräume, Therapieräume, Opera tionsabteilung, Röntgenabteilung, Laboratorien und all das, was zu einem ordnungsgemäßen Betrieb einer Lungenklinik erforderlich ist, nach und nach einzurichten und in Betrieb zu nehmen. Heute hat die Klinik für Tuberkulose und Lungenkrankheiten Zschadraß 560 Betten. Sie verfügt über eine lungenchirurgische Abteilung, zwei konservative Heilstättenabteilungen, eine Spezialabteilung für tuberkulöse Dia betiker und eine Abteilung für extrapulmonale Tuberkulose. Sie ent spricht den modernsten Erfordernissen, die man an eine stationäre Tuberkuloseeinrichtung stellen kann.