Einsturzgefahr abgebrochen werden mußte. Der entstandene Bauplatz bleibt auch weiterhin für einen Hotel- und Speisegaststättenneubau reserviert. Die derzeitige Grünanlage soll nur vorübergehend die Bau lücke dem Marktplatz etwas anpassen. Das Schloß bestand in älterer Zeit aus weitaus weniger Gebäuden als heute. Lediglich um den hinteren Hof ist in der Frühzeit ein zusammen hängender Gebäudekomplex anzunehmen. Vom Schloß aus bestanden unterirdische Verbindungsgänge zur Stadt um den Marktplatz, diese sind zum Teil noch erhalten, aber nicht mehr begehbar. Heute dient das Schloß der Gesunderhaltung unserer Menschen und ist Krankenhaus mit Poliklinik. Die Furt wurde durch eine schmale Holzbrücke ersetzt. Erst 1875/76 wurde der hölzerne Steg in der heutigen Form gebaut. Im Jahre 1884 wurde dann an der Stelle, wo heute die Muldenbrücke steht, eine Brücke in Stahlkonstruktion gebaut. 1933 wurde diese Brücke dann wieder abgeändert und erhielt eine zweispurige Fahrbahn mit beiderseitigem Fußweg aus Stahlbeton mit der heutigen Gesamtansicht. Der Standort wurde aber trotzdem ungünstig gewählt, weil der gesamte Verkehr durch die engen, kurvenreichen Straßen der Stadt geführt wird. Das Wachstum der Stadt ■ Die Stadt wuchs, aber die Stadtmauer machte diese Erweiterung nicht mit. Die Zuziehenden ließen sich zu beiden Seiten der Ausfallstraßen außerhalb der Stadttore nieder. In den Jahren nach 1920 entstanden an der Peripherie der Stadt die Randsiedlungen am Färberberg und am Bornweg. Bedingt war diese sprunghafte Erweiterung durch die Entwicklung der Töpferindustrie. Die kommunalen Belange, wie die Trinkwasserversorgung, die Abwasser beseitigung, die Stromversorgung, die Gasversorgung und die Straßen beleuchtung, konnten aber mit der Erweiterung der Stadt nicht Schritt halten. Die erste Wasserversorgung der Stadt erfolgte durch ausgebohrte Baumstämme, die zu einer Wasserleitung zusammengefügt wurden und aus hoch gelegenen Quellen das Trinkwasser in die Stadt leiteten. Bei Bauarbeiten im Rathaushof wurde ein Teil dieser Holzwasserleitung freigelegt und dem Heimatmuseum übergeben. Der Neubau von Industriegebäuden bestimmte bald mit den hohen Schornsteinen das Stadtbild und zeichnete sich in der romantischen Silhouette der Stadt, eingerahmt von Waldflächen, ab. Perspektive der baulichen Entwicklung • Im Gegensatz zur willkürlichen Entwicklung bis zum Jahre 1945 wird heute eine Städteplanung auf der Grundlage der modernsten Prinzipien des Städtebaus vorgenommen. Unter Mitarbeit der Bevölkerung von Colditz wurde im Jahre 1962 ein Flächennutzungsplan mit der Perspektiven Bebauung auf allen Gebie-