Henkelschale mit siebartig durchdachtem Boden sowie eine Schale, deren gekerbter Rand in vier Zipfel ausgezogen und deren Wandung durch Fingernageleindrücke gerauht ist, als Besonderheiten hervor gehoben; weiterhin eine mit Henkel versehene tönerne Kinderrassel. Von Bronzegegenständen selbst haben sich nur einige Blechfragmente erhalten, die wohl als Reste von Schmucksachen anzusehen sind. Ein weiterer Urnenfriedhof der Bronzezeit wurde zu Anfang unseres Jahrhunderts südlich von Leisenau, jedoch bereits auf Schönbacher Flur, entdeckt. Neben den typischen Grabgefäßen fanden sich hier an Bronzegegenständen ein Knopf und das Bruchstück einer Gewand hafte. 19 ) Während in den beiden genannten Fällen die Gräber in das Erdreich eingetieft waren, so daß sie oberirdisch nicht bemerkt werden konnten, sind im Thümmlitzwald, und zwar vornehmlich in den südlichen und südwestlichen Randpartien, bronzezeitliche Bestattungen auch unter Erd- und Steinhügeln angelegt worden. Derartige stattliche Hügel gräber befinden sich vor allem in der Nähe des Waldrandes und des hier parallel dazu verlaufenden Bahnkörpers in den Abteilungen 8 und 16 sowie nördlich von Maaschwitz (Abteilung 6), wo eine Gruppe von etwa 30 Hügeln ein besonders massiertes Vorkommen darstellt. Welchem Volk die Menschen angehörten, die diese Grabstätten vor etwa 3000 Jahren errichtet haben, läßt sich kaum sicher angeben. Auf Grund des geübten Bestattungsbrauches und von Verbreitungsmerk malen spricht die Fachwissenschaft von der Lausitzer Urnen felderkultur. Es gibt noch eine Reihe weiterer Fundstücke, die hier einzuordnen sind: Gefäße bzw. Scherben „aus der Colditzer Gegend" 2fl ) sowie aus den Gemarkungen Collmen, Schönbach und Thierbaum. Von ihnen gewin nen die an sich anspruchslosen Gefäßbruchstücke, die bei der Kaolin entnahme für das Schamottewerk Collmen geborgen wurden, besondere Bedeutung. Sie stammen nämlich aus Gruben, die offenbar mit dem Siedlungswesen in Zusammenhang stehen, so daß man sie als Hinweis auf einen Wohnplatz dieser Bronzezeitmenschen auffassen kann. Nicht nur im engeren Umkreis von Colditz, sondern im gesamten Bereich des Grimmaer Landes bilden Hinterlassenschaften der Lausitzer Urnenfelderleute den Hauptanteil der bronzezeitlichen Bestände, ja der vorgeschichtlichen Funde überhaupt und lassen damit auf eine verhältnismäßig dichte Besiedlung schließen. So gesellen sich zu den Gräberfeldern von Colditz und Schönbach solche von Beiersdorf, Conne witz, Denkwitz, Dorna, Dürrweitzschen, Gornewitz, Grethen, Grimma