rieh Winkler leistete Hervorragendes. Einige wenige Colditzer Genossen wurden in die ganze Arbeit einbezogen, über einen Schachklub, der als Tarnung benutzt wurde, und auf Familienspaziergängen von 2 bis 3 Familien wurden die notwendigen Informationen ausgetauscht und Maßnahmen beschlossen. Daran nahmen vor allen Dingen die Genos sen Böttcher und Hunger teil, und es bestand in dieser Zeit auch eine enge Verbindung zu den sozialdemokratischen Genossen Torzewski, Böhme, Riedel und Gasch. Im Herbst 1942 kam Genosse Ritter mit Genossen Georg Schwarz aus Leipzig zusammen, der eine Zeitlang als Wachmann bei der Wach ■ kompanie Schloß Colditz (Offiziersgefangenenlager) Dienst tun mußte. Beide Genossen kannten sich schon aus der Zeit vor 1933, wo Genosse Georg Schwarz Sekretär der KPD im Bezirk Westsachsen gewesen war. Er gab den Colditzern viele Hinweise, die für die illegale Arbeit von außerordentlicher Bedeutung waren. Nach seiner Entlassung vom Mili tär wurde die Verbindung noch weiter ausgebaut, und Genosse Georg Schwarz machte Carl Ritter im Frühjahr 1943 mit der im Entstehen begriffenen Widerstandsbewegung in Leipzig bekannt. Die Arbeit wurde nunmehr wesentlich gründlicher, aber auch gefährlicher. Die Colditzer Genossen wußten, daß Verbindung nach Leipzig bestand, kannten aber keines der führenden Mitglieder der Widerstandsbewe gung in Leipzig. Die Verbindung zwischen Carl Ritter und der Widerstandsbewegung stellte die Tochter Sonja des Genossen Schwarz her. Das große Wider standszentrum in Leipzig hat sich um den antifaschistischen Wider standskampf große Verdienste erworben. Im Juni 1944 wurde die Widerstandsgruppe durch die Gestapo aufge deckt; 40 bis 50 Genossen wurden verhaftet. Infolge der Standhaftig keit der Genossen Schwarz, Schumann und Engert, die von dem Beste hen der Colditzer Gruppe Kenntnis hatten, blieb diese unentdeckt. In dieser Zeit haben auch die Ehefrauen der Genossen Hervorragendes geleistet. Eine von ihnen ist Martha Ritter, die treu an der Seite ihres Mannes gestanden und viel Arbeit, sei es beim Flugblattverteilen oder bei der Hilfe für die ausländischen Zwangsarbeiter, geleistet hat. Ohne die Tapferkeit der Frauen wäre die Arbeit der Männer überhaupt nicht möglich gewesen. Die Frauen arbeiteten in den verschiedenen Parteien und Organisationen auch selbst aktiv mit. So die Genossinnen Hulda Witte, Erika Stollberg — sie gründeten die Gruppe der Arbeiterwohlfahrt und die Frauengruppe der SPD —, Anna Riedel, Martha Beiz, Martha Ritter, Frieda Leopold, Elsa Kießling (jetzt Schöne) — die mehrere Jahre Stadtverordnete der KPD gewesen ist —, um nur einige zu nennen.