erwähnte, im Nordwesten von Colditz auf dem linken Ufer der Mulde gelegene Grundstück Lausicker Straße 35. Hier war man beim Kies abbau auf einen Bestattungsplatz gestoßen, der hauptsächlich in den Jahren 1932/33 erforscht wurde 18 ) und dessen Ausbeute seither den Hauptanteil der vorgeschichtlichen Bestände des Colditzer Heimat museums bildet. Die Ausgrabungen standen unter der Leitung von Dr. G. Wilke und R. Irmscher. Insgesamt wurden 24 Gräber freigelegt, mit denen der Friedhof jedoch kaum erschöpft sein dürfte. Die Toten waren auf dem Scheiterhaufen verbrannt und die aus der Asche herausgelesenen Skelettreste in Urnen beigesetzt worden. Weitere formschöne Tongefäße, die Lebensmittel als „Wegzehrung" enthalten haben mögen, vervollständigten die Grab ausrüstung (Abb.). In einigen Fällen hatte man größere Steine um Freigelegtes Brandgrab Nr. 19 von Colditz (Foto: R. Irmscher). die Gefäße — die meistens in zerbrochenem Zustand angetroffen wurden (vgL Abb.) — gepackt. Nach kennzeichnenden Gefäßformen und Ver zierungsweisen (besonders sog. doppelkonische Urnen bzw. waage rechte Riefen) gehören die Bestattungen überwiegend jüngeren Phasen der Bronzezeit, d. h. der Zeit um 1000 v. u. Z., an. Innerhalb der nach Größe und Ornamentik im einzelnen mannigfach abgewandelten Terrinen, Töpfe, Schalen, Tassen und Becher seien eine