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röste (Mätzschliche Kötteritzsch) - Faschinenweg, Knüppeldamm (Gatzsch Erlbach, Koltzschen, Seupahn) - Rodeland (Zetzsch, Zietzsch Hohnbach, Zschetzsch; Ortsname Zschetzsch) — Grenzgegend (Krä- nige Bockwitz) — Gegend, in der ein gabelförmiges Holz (= Zwiesel pfahl) als Grenzzeichen aufgestellt ist (Zache, Zoche, Zuche Kralapp. Lastau, Rüx). Dazu kommen an mehrdeutigen oder nicht zu deutenden: Zehr- Ter- pitzsch — Zautsch Großsermuth, Schönbach — Stöhne Großsermuth — Madertsje Seupahn usw. Wenn man noch die zahlreichen slawischen Ortsnamen hinzuzieht (Kra lapp „Rindenschäler" — Zschetzsch, s. o. — Rüx wohl „Ort am Wildge hege" — Koltzschen „Ort, wo Waldbienenstöcke sind" — Zollwitz wohl „Ort auf dem durch Brandrodung gereinigten Boden" - Seupahn „Ort des Saupen, Ortsvorstehers" — Teitzig „Eibenort" — Tauer „Ort, wo Auer wild vorkommt" — Leupahn „Ort, wo Linden wachsen" — Collmen „Ort auf dem Berge" - Bockwitz „Ort, wo Buchen wachsen" — Podelwitz „Ort unterhalb des Sumpfes" sowie die übrigen (Thumirnicht, Kossitz — Mö- seln, Lastau — Terpitzsch, Raschütz, Zschadraß, Maaschwitz, Meuselwitz, Commichau, Skoplau)), ergibt sich immerhin ein recht beachtlicher Be stand an slawischem Namengut. Es fällt auf, daß vielfach in einer Flur der alte slawische Name weiter lebt und daneben für ein anderes Flurstück die deutsche Entsprechung gebraucht wird: Gölgenberg: Heideberg in Terpitzsch — Uhligberg: Heideberg in Schwarzbach - Guhlig, Kuhlichberg: Heidenberg in Kra lapp — Töbelsch: Pappelberg in Skoplau — Backe: Buche, Buch(weiden)- stück in Zschirla — Bocke: Buche in Bockwitz — Retzschholz: Bachäcker in Kralapp - Paßche: Treibe in Kralapp — Paaßgenäcker: Treibeäcker in Kralapp. In einigen Orten gibt es recht viele slawische Flurnamen: Bockwitz 9(:28 deutsche = etwa ’/.i), Kralapp 22(:80 = etwa ’/■»), Meuselwitz 11 (:54 = etwa Vs), Koltzschen 8(:53 = etwa V?). Doch sind die slawischen Flurnamen nicht etwa eine Art von sprach lichen Ruinen, deren verfallenes sprachliches Gemäuer in der Neuzeit hätte konserviert oder aufpoliert werden müssen. Sie sind ebenso wie die Ortsnamen ständig in Gebrauch gewesen. Zum Teil wurden sie im Laufe der Zeit sogar durch die Beifügung deutscher Bestandteile er gänzt, damit den veränderten Verhältnissen Rechnung getragen wer den konnte. Hatte es in Lastau zunächst nur ein als Lesche bezeich netes Flurstück gegeben, so wurde später genauer unterschieden in Leschenäcker, Leschengrund, Leschenholz, Leschenteile, Leschenwiese und Leschenweg. Und in Meuselwitz war die Brese später aufgegliedert in Bresenacker, Bresenholz und Bresenstück. In Rüx wurde die Pasje