Schlüsselblume). Kuckuckslichtnelke und Pechnelke stehen meist im Ver band mit Süßgräsern, stellen jedoch den Übergang zu feuchten Wiesen dar. Hier finden wir vor allem Sauergräser im Verein mit Gilbweiderich, Blutweiderich und Fieberklee. Noch näher am Gewässerrand steht z. B. im Fuchsgrund die eingewanderte Rudbeckia. Weitere Uferpflanzen sind Bittersüßer Nachtschatten, Sumpfdotterblume und Pestwurz. Immer wei ter ins Wasser hinein wagen sich Kalmus, Froschlöffel, Pfeilkraut, Gelbe Schwertlilie, Igelkolben, Rohr und Schilf. Von den reinen Wasserpflanzen (Laichkraut, Hornblatt, Wasserpest, Tausendblatt, Teichlinsen, Teich rosen) nimmt der Kleine Wasserschlauch als „fleischfressende" Pflanze eine besondere Stellung ein. Mit blasenartigen Blattanhängseln fängt und verdaut er Wasserflöhe und andere kleine Wassertiere. Fangproben aus einheimischen Gewässern bieten im Aquarium interes sante Beobachtungsmöglichkeiten. Wasserspinnen, Libellenlarven, Was serwanzen und Süßwasserpolypen stellen Kleinkrebsen nach, während sich Schwämme als festsitzende Tiere ihre Nahrung herbeistrudeln und die grünen Kugelalgen sich mit Hilfe von Geißeln aktiv vorwärtsbe- wegen. Die in vorstehendem Abschnitt genannten Kleinlebewesen dienen in ihrer Gesamtheit den Fischen als Nahrung. Wer aufmerksam Teiche und Bäche beobachtet, wird mit Sicherheit Kaulquappen verschiedener Frosch- und Krötenlurche, Teichmolche, Kammolche oder sogar Alpen molche und Unken finden. Es sind auch Quappen und Neunaugen vor handen, während man nach Laubfröschen und Feuersalamandern an anderen feuchten Stellen suchen muß. In der Mulde ist die Situation verheerend. Durch das Einlassen unge reinigter Abwässer ist während der letzten Jahre der Bestand an Fischen weit zurückgegangen. Die spärlichen Restbestände sind wirtschaftlich kaum nutzbar, da z. T. ihr Fleisch im Geschmack verdorben ist. Dieses Beispiel sollte uns Warnung sein, alle wirtschaftlichen Maßnahmen mit den biologischen Belangen abzustimmen. Ebenso müssen alteinge sessene Vorurteile und Gebräuche revidiert werden; denn der ange nagelte Habicht verscheucht keine anderen Raubvögel, die ans Scheu nentor genagelte Eule ersetzt keinen Blitzableiter, und die Kreuzotter ist als Mäusefeind sehr nützlich und beißt nur in Notwehr. Aus diesen Erkenntnissen ergeben sich auch die Naturschutzmaßnah men unserer Regierung, die u. a. das Pflücken von seltenen Blumen und das Verunreinigen der Gewässer verbieten. Und - Hand aufs Herz! Sieht ein Rippenfarn im Walde nicht viel besser aus als ein aus gegrabenes Exemplar, verkümmert im Garten?