Folgendes Beispiel soll den Umwand lungsprozeß verdeutlichen: In einer auf gelassenen Sandgrube bei Thierbaum siedelte sich vor ungefähr 30 Jahren der Sonnentau auf feucht-bemoostem Grund in großen Mengen an. Das Vorkommen war so bedeutend, daß es kartiert und unter Schutz gestellt wurde. Vor 10 Jah ren setzte die rückläufige Entwicklung ein, obwohl das Gebiet ohne menschliche Be einflussung blieb, überhandnehmen von Torfmoos, Veränderung des Wasserspie gels, Beschatten durch inzwischen ge wachsene Kiefern und einige andere Vorgänge waren die Gründe für das Ver schwinden dieser interessanten fleisch fressenden" Pflanze. Entgegen der land läufigen Meinung war der Mensch hier mit seinem Sammeleifer und seiner Zer störungswut unbeteiligt. Es ist zu hoffen, daß sich von dem bisherigen Standort doch noch eine Ausbreitung auf andere, günstige Standorte (z. B. Straßengräben, Gewässerränder) vollzieht. Ähnliche Erscheinungen zeigen sich auch bei anderen Pflanzen unserer Wälder. Beispiele dafür sind Seidelbast (früh blühender Strauch, Giftpflanze, gesetz lich geschützt), Rippenfarn (gesetzlich ge schützt, immergrün, unterschiedliche We del), Vierblättrige Einbeere (Lilienge wächs, eine Beere auf vierblättrigem Blattquirl), Zweiblatt (Orchidee, gesetz lich geschützt, nur zwei Laubblätter, Be stäubung durch kleine Wespenarten), Sumpfwurz (Orchidee, gesetzlich ge schützt), Lerchensporn (Frühblüher) und Aronstab (Kesselfallenblume: gefangene Insekten bestäuben die Blüten). Da über die Entwicklung unserer Wälder und die Jagd in einem anderen Beitrag dieser Festschrift gesprochen wird, brau chen hier nur noch einige wesentliche ’s 225