aus dem man entnimmt: Von Innungsartikeln wisse niemand etwas. Nach einem Vergleiche von 1698 erstrecke sich das Hadernsammei privileg der Papiermühle Colditz auch auf das Schulamt Grimma, dage gen dürfe der Peniger Papiermüller Lenckersdorf gegen 4 Ries guten Papiers von 3 Personen in den Ämtern Rochlitz und Borna sammeln lassen. Den Schriftsassen und Städten trügen Leute aus dem Privileg- bereich Hadern zu. Auch seien „Raubsammler" tätig. Ein Hadernpachter in Grimma habe allein aus dem Bezirk des Colditzer Privilegs in 2 Jahren 160 Zentner Hadern aufgekauft (und verschoben, würden wir sagen — es gab auch damals schon Schwarzhandel), Vogelscheuchen würden mit geliefert usw. Hertel beklagt sich über die zu hohe Besteuerung mit 70 Schock, die auf seiner Mühle als Last lägen. Statt bisher 10 Th. jährlich will er künftig 16 Th. zahlen, wenn sein Privileg auch auf die Ämter Mutzschen, Mügeln und Oschatz ausgedehnt werde. Am 10. August 1816 kauft Herr Senator Wilhelm Ludwig Hermann (nämlich der Mitbegründer der Steingutfabrik Thomsberger und Her mann) Herrn Christian Ehrenfried Hertel das Stampfwerk auf der Bleiche für 300 Th. ab. “’) Am 2. März 1820 verkauft Hertel die unter Ratsgerichtsbarkeit stehende Papiermühle zwischen den Wegen nach Hohnbach und Möseln mit zugehörigen Grundstücken für 17 000 Th. dem Amtsmühlenpächter Gott lob Ludwig Hennig. ’') Im ausführlichen Inventarverzeichnis wird u. a. auch Fischereigerät mit angeführt. Das von ihm 1796 erbaute Teichhaus hatte Hertel schon am 1. September 1804 an den Mühlen- und Zeug arbeiter Gottfried Wolf aus Rochlitz, jetzt Bürger in Colditz, für 800 Th. verkauft. "’) Am 25. September 1820 wird Herrn G. L. Hennig vom Amt das Hadernsammeiprivileg erneuert. ’ 9 ) Er zahlt jährlich je 10 Th. für die Ämter Colditz und Leisnig, für Borna und Rochlitz je 5 Th., für Erb- und Schulamt Grimma je 2 Th. 12 Groschen, zusammen 35 Th. 1830 gibt Hennig die Hadernpacht in den Ämtern Grimma auf. z ‘°) In Leisnig pachtete er noch bis 1842, Grimma und Rochlitz pachtet die Papier mühle Penig. Hennig gab sich alle Mühe, seinen Betrieb zu verbessern. Nach Bellger beschaffte er 1831 neue Maschinen besserer Konstruktion, „so daß nun mehr die Fabrikation des Papiers weit schneller und von größerer Güte als früher geschieht“. Täuschen wir uns nicht! Die Papiermühle war nie das, was wir heute als „Fabrik" ansehen, sondern, wie manche andere Unternehmungen ihrer Art, nur ein größerer Handwerksbetrieb. Bellger gibt weiter an, daß die Papiermühle 1832 8 Personen beschäftigte, und Müller meint, daß dies die Höchstzahl derer gewesen sei, die jemals in der Colditzer Papiermühle tätig waren. 1835 wurde in Penig eine Papiermaschine