über die Kosten der Straßenunterhaltung wurden Verhandlungen geführt, über die umfangreiche Berichte vorhanden sind. Die Nutz nießer der Straße, z. B. das Rittergut Podelwitz und mehrere Gemein den (Skoplau, Brösen und andere), hatten Beiträge auch in Form von Steinfuhren zu liefern. Nach einem Rezeß vom 3. Januar 1853 ") übernimmt schließlich das Finanzministerium künftig „die straßenmäßige Unterhaltung" der neuen Straße ganz. Ganz unbekannt scheint zu sein, daß dem Tiergarten mehrfach Gefahr des völligen Eingangs gedroht hat. In einem Vortrage des Geh. Finanz- Kollegiums vom 14. Februar 1795 , ‘ 7 ) steht u.a.: „Bereits im Jahre 1770 hat das vormalige Cammer-Collegium bey Gelegenheit, daß derglei chen Anschläge (nämlich auf Mauerausbesserungen) eingesendet wor den waren, darüber, ob es nicht zuträglicher seyn möchte, diesen Schloß- und Thiergarten mit allem Zubehör an Gebäuden und Holzung gänzlich einzuziehen . . . Erörterung angestellt." Auf die Erörterung hin wurde am 23. Januar 1771 die Verfügung erlassen, der Tiergarten soll beibehalten, künftig aber nur noch wie andere Waldungen genutzt werden. Wenn man erwägt, daß die Mitglieder des Cammerkollegiums, die ex officio das „Rentabilitätsprinzip" zu vertreten hatten, angesichts der Tatsache, daß die sächsischen Fürsten schon lange kein besonderes Interesse mehr am Tiergarten zeigten, z. B. das Lusthaus verfallen ließen, immer seltener und seit 1753 überhaupt nicht mehr nach Colditz kamen '“), andererseits aber laufend Gelder für Instandhaltung der Mauer angefordert wurden, wird man diesen Vorschlag einigermaßen begreifen. Finanzleute sind Finanzleute und nur manchmal auch Idea listen! — Indessen wurde auf die Erörterung hin doch am 23. Januar 1771 die Verfügung erlassen, der Tiergarten solle beibehalten, künftig aber nur wie andere Waldungen genutzt werden. — 1791 hatten die Idea listen im nunmehrigen geheimen Finanzkollegium die Oberhand und schlugen für Bedachung von 7686 Ellen Mauer und Reparatur 11 schad hafter Stellen der Mauer die Ausgabe von 1065 Thl. 17 g 7 1 /« d vor. Die vorgesehenen Arbeiten sind dann wahrscheinlich auch ausgeführt worden. 1831 drohte der Eingang des Tiergartens erneut. Am 10. Mai des Jahres schrieb das Finanzkollegium zu Dresden an den Leipziger Kreishaupt mann v. Einsiedel, es erwarte Bericht, ob die Veräußerung des Tier gartens nach Abholzung ratsam sei. z * 8 ) Daraufhin berichtete am 19. Juli 1831 die Verwaltung des Colditzer Tiergartens über Holz- und Nebennutzung. 1825/29 seien 1330 Thaler 15 Groschen Pachtgeld für Wiesen eingenommen worden, für Teich, Bach usw. 107 Thl. 11 Gr. -