Hälfte des 17. Jh. gesetzt. Das kräftig profilierte gotische Tor von 3,4 m Spannweite mit dem Flüsterbogen gehört wie das unterste Geschoß des Fürstenhauses ins 15. Jh. Die beiden Obergeschosse werden auf Grund der zwei Reliefs am oberen Ende der beiden Wendelsteine um 1525 eingeordnet: Auch dies wird durch die urkundliche Überlieferung gestützt. Die im Kirchenhaus befindliche Allerheiligenkirche mit dem im 15. Jh. entstandenen gotischen Fenster, um 1584 verbreitert, und dem um 1600 aus Rochlitzer Stein errichteten, mit breit verzierten Postamenten, toscanischen Säulen, oben durch Pelikan und Phönix, einen Engel mit kursächsischem Wappen und mit dem Adler Branden burgs und die drei Statuetten, den Glauben, die Beständigkeit und den Schmerzensmann darstellend, prächtig geschmückte Kirchentor im späten Renaissancestil, dessen Flächen mit Rollwerk verziert sind, zählt künstlerisch zu den Kostbarkeiten unseres Gebietes. Auch der kunst geschichtliche Befund reicht nicht über das 15. Jh. hinaus. Er erhält zudem erst durch die urkundlichen Belege die erforderliche Sicherheit. 1864 wurde dann an der Stelle der Stall- und Wirtschaftsgebäude des vorderen Schlosses ein Neubau im neuzeitlichen Renaissancestil errichtet. Im Laufe der Zeit kamen, der neuen Verwendung entspre chend, noch einige Zweckbauten hinzu. 1876 wurde, wie bereits erwähnt, das Saalhaus im hinteren Schloß rechts neben dem Eingang abgebrochen, weil es zu baufällig war. Zur Richtigstellung einiger landläufiger, immer wiederholter Meinungen sei noch kurz auf zwei Fragen eingegangen. Das äußere Torhaus war bereits 1506 vorhanden: Ein Vorhaws vor der Brücke; 1540 wird „vor der eussersten schlosbruck . . . Ein gros Tor... dorneben stub vnd kammer vor ein thorwartter" aufgeführt. Der reich verzierte Renaissancegiebel wird von den Kunsthistorikern in die Mitte des 16. Jh. eingewiesen, das Gewände des Torhauses dagegen auf das Jahr 1506 datiert. Ein ungelöstes Problem stellt die Weißenburg dar. Bislang wurde unter Gleichsetzung Inneres Tor bzw. vorderes Schloß = Weißenburg meist angenommen, sie sei um 1506 entstanden. Diese Gleichsetzung ist allerdings urkundlich nicht zu beweisen. Weder 1506 noch 1540 wird die Weißenburg als Bestandteil des Schlosses erwähnt. 1540 wird lediglich von einem „fiereckichten thorm neben dem thor vnd schlos bruck" gesprochen, der bei der Schösserei liegt. Im Amtserbbuch von 1548 findet sich unter den Besitzungen „vorm Schloß": gartten die weissenburgk genant der hat keinne abstbeume. Und 1630 heißt es: Am Eingänge der Weißenburgk. Auch hier erfolgt ihre Nennung nicht im Zusammenhang mit den Schloßgebäuden, sondern unter den zum