Die Vorbereitung' für den Eintritt in die chemische Technik. Die Zeit, in welcher die Chemie als Lehrgegenstand der Universitäten aufzutreten begann, fällt in die Mitte des 16. Jahr hunjfejts, also in jene Periode, in welcher die Chemie ihr alchi mistisches Gewand abzulegen und eine ehrenvolle Stellung als Hiilfswissenschaft der Medicin einzunehmen anfing. Ein selbst ständiges Ziel noch nicht verfolgend, wurde sie als ein Zweig der Heilkunde von Professoren der Medicin vorgetragen. Nachdem einmal an der Stelle abenteuerlicher Goldmacher wissenschaftlich gebildete Männer sich der Pflege der jugendlichen Wissenschaft zu unterziehen begonnen hatten, konnte unmöglich die Zeit noch lange auf sich warten lassen, in welcher die Chemie, um ihrer selbst willen cultivirt, sich zu einem selbstständigen Zweige der Naturwissenschaft entwickelte. In dieses Stadium sehen wir die Chemie im 17. Jahrhundert treten. Geleitet von der Einsicht, dass sich die Gesetze der Natur mit Hülfe naturphilosophischer Speculationen allein nicht ergrün den lassen, dass es vielmehr einer sorgfältigen und nüchternen Beobachtung bedarf, um zur Erkenntniss der Naturgesetze zu gelangen, lernte man mehr und mehr den Werth des Experi mentes schätzen und sah gleichzeitig die Nothwendigkeit ein, mit den academischen Lehrstühlen für Chemie öffentlichen Zwecken dienende Laboratorien zu verbinden. Das erste als Hülfsmittel für den academischen Unterricht dienende Laboratorium ward im Jahre 1683 zu Altdorf durch den Rath zu Nürnberg gegründet und der von Padua berufene Pro fessor der Medicin, Johann Moritz Hofmann, wird als dessen